Dienstag, 16. Februar 2010

Von Ronda nach Dos Hermanas

47. Tag Donnerstag, 11. Februar 2010

Abfahrt: ---
Ankunft: ---
Tageskilometer: ---
Route: ---
Besichtigungen: Ronda, Altstadt
Übernachtung: Ronda, Camping El Sur
Wetter: bewölkt, 13 Grad

Gegen Mittag sind wir in die Stadt gewandert. Gewandert deshalb, weil eine Strecke von 1,5 km bis zum Ortsanfang zu bewältigen ist. Wir kennen ja Ronda aus einigen früheren Besuchen. Die Stadt gehört zu meinen Lieblingsorten in Andalusien. Das Wetter war heute nicht berauschend – es regnete wenigstens nicht. Ronda ist ein pulsierende, aufgeschlossene Stadt mit ungefähr 30.000 Einwohnern. Auf drei Seiten grenzt die Stadt an 120 m hohe, steil abfallende Felswände; eine 160 m tiefe und 90 m breite Schlucht, der Tajo, trennt die Altstadt und Neustadt voneinander. Verbunden werden beide Stadtteile durch den Puente Nuevo - die in das natürliche Felsbild integrierte Brücke aus dem 18. Jahrhundert.
Von einem nach unten führenden Fußweg aus kann man die Brücke gut sehen. Seiner geschützten Lage hat es Ronda zu verdanken, daß es sich als Hauptstadt eines unabhängigen maurischen Reiches bis 1485 halten konnte. Überall findet man Relikte aus dieser Zeit. Leider bröckelt an so manchen Gebäuden gewaltig der Putz ab. Am Haus des maurischen Königs nagt gewaltig der Zahn der Zeit. Das Dach ist undicht – kein gutes Zeichen. Von der Brücke in der Unterstadt aus hat man einen schönen Blick auf die arabische Brücke und auf die arabischen Bäder.
Die Plaza de Toros in der Neustadt ist die älteste Spaniens (1785). In Ronda wurden die ersten Stierkämpfe ausgetragen, bei denen sich der Torero zu Fuß, also ohne Pferd, dem Kampfstier stellte.

48. Tag Freitag, 12. Februar 2010

Abfahrt: Ronda, 10:30 Uhr
Ankunft: Algeciras, 12:15 Uhr
Tageskilometer: 91
Route: Ronda – Jimena de Frontaira - Algeciras
Besichtigungen: ---
Übernachtung: Algeciras – Palomas, Lidl-Parkplatz, Koordinaten-5.44037; 36.18269
Wetter: Regen, 12 Grad

Das Land zwischen Ronda und der Küste war früher das Gebiet der Bandidos (Wegelagerer). Heute mutet es recht friedlich an. Noch vor nicht allzuferner Zeit war die Reise durch diese Gegend höchst gefährlich. In den abgelegenen Dörfern hielten sich während des Bürgerkrieges Flüchtlinge versteckt, die unter Franco verfolgt wurden.

Die Strecke von Ronda nach Jimena de la Frontaira führt durch die Bergwelt. Hier kann man noch die Stille genießen und den Duft frischer Kräuter einatmen. Kurz hinter dem 1000 m hohen Pass lag ein Betonmischer kopfüber im Gelände. Bevor man zur Autobahn bei Algeciras kommt, haben Störche ihre Nester auf Telefonmasten gebaut. Als wir in Algeciras ankamen, fing es zu „schütten“ an. Und was macht man am besten aus solch einem Tag? Shoppen. In Algeciras vom Lidl-Parkplatz aus hat man genügend Möglichkeiten, verschiedene Einkaufszentren einen Besuch abzustatten. Auf dem Parkplatz übernachteten wieder viele Franzosen in ihren Wohnmobilen, die morgen per Fähre nach Marokko reisen wollen. Da es in Marokko genauso viel regnet, wie hier in Südspanien, frage ich mich, ob sich das lohnt. Wir werden jedenfalls eine Nacht hier verbringen und reisen morgen weiter gen Westen.

49. Tag Samstag, 13. Februar 2010

Abfahrt: Algeciras, 9:30 Uhr
Ankunft: Puerto de Santa Maria, 15:00 Uhr
Tageskilometer: 158
Route: Algeciras – Tarifa – Barbate – Vejer de la Frontaira – Conil de la
Frontaira – Puerto de Santa Maria
Besichtigungen: Vejer de la Frontaira
Übernachtung: Puerto de Santa Maria, Parkplatz an der Flußmündung, Koordinaten:
-6.22101; 36.60147
Wetter: wolkig, 14 Grad

Die ganze letzte Nacht hat es sehr viel geregnet. Wie gut, dass wir auf einem geteerten Parkplatz sicher gestanden sind. Als wir Richtung Tarifa fuhren, sahen wir erst die Ausmaße des Starkregens. Ganze Wiesen standen unter Wasser. Die größten Seen hatten sich bei Vejer de la Frontaira gebildet.

In Barbate ist der ausgeschriebene Stellplatz vor dem Ortseingang bei Dauerregen eher nicht befahrbar für die schweren Wohnmobile. Also zogen wir weiter nach Vejer de la Frontaira. Dieses „weiße“ Dorf haben wir vor drei Jahren schon mal besucht – damals bei herrlichstem Sonnenschein. Bei dunklem, bewölktem Himmel geht ein Stück des Flairs leider verloren. Die weißen Häuser sehen da eher grau aus.

Der interessanteste Teil des Ortes ist die Altstadt, die unter Denkmalschutz steht. Wo die Avenida de los Remedios und die Correderea zusammenfließen, befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem aus man weit in die Umgebung der Stadt blicken kann. Sehenswert sind der Palast des Marktgrafen, die Puerta de la Segur, das Kloster der Concepcionistas und die Kirche Iglesia del Salvador. Die Plaza de España ist das Verwaltungszentrum der Stadt und besitzt einen schönen Brunnen. Auf diesem Platz befinden sich auch das Rathaus und einige Bürgerhäuser. Oben auf dem Hügel erhebt sich die Burg aus dem 11. Jahrhundert.
Als wir genug bergauf, bergab durch die Altstadt gewandert sind, fuhren wir weiter auf Übernachtungsplatzsuche. In Conil de la Frontaira sind zwei Übernachtungsplätze im Internet ausgeschrieben. Das war Fehlanzeige. Es gibt einige Campingplätze in Stadtnähe – da will man keine Wohnmobile auf Parkplätzen dulden. Wir fuhren einen dieser großen Plätze an. Bevor wir eincheckten sahen wir uns die Stellplätze erst von der Nähe an. Es war nicht möglich, ohne zu versumpfen einen dieser Plätze zu befahren. Dazu hatten wir wirklich keine Lust und fuhren weiter nach Puerto de Santa Maria. Dort befindet sich am Fluß ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Wir haben es vorgezogen, dort die Nacht zu verbringen. Es soll weiterhin Regen geben – ein befestigter Platz ist da ein Muß. Später gesellte sich noch ein „deutscher“ Franzose zu uns. Wir hatten ihn schon auf dem Campingplatz von Ronda getroffen. Als junger Mann war er als Fußballspieler in Frankreich verpflichtet. Er verliebte sich seinerzeit in eine Französin. Er lebt nun mit seiner Familie bei Montpellier. Sein Dialekt verrät, dass er aus Franken nach Frankreich kam.
50. Tag Sonntag, 14. Februar 2010

Abfahrt: Puerto de Santa Maria, 9:30 Uhr
Ankunft: Dos Hermanas, 11:45 Uhr
Tageskilometer: 119
Route: Puerto de Santa Maria – Jerez de la Frontaira – Dos Hermanas
Besichtigungen: ---
Übernachtung: Dos Hermanas, Camping Villsom, Koordinaten: -5.93732, 37.27836
Wetter: bewölkt, 15 Grad

Heute war ein reiner Fahrtag. In den Orten sind Faschingsumzüge angesagt. Deshalb fuhren wir lieber mal auf den Campingplatz. Das heisst, wir hatten zuvor den ausgewiesenen Stellplatz in Dos Hermanas angefahren. Der existiert nicht mehr, ein neuer Komplex steht auf diesem Gelände.

Und wenn es wieder weitergeht, gibt es wieder einen Bericht. Bis dahin

heidi


1 Kommentar:

  1. Hallihallo Heidi,
    schön ist es, wieder von Dir zu lesen...
    Die Stadt Ronda fasziniert mich sehr mit ihren alten Bauten, beeindruckende Ein- und Ausblicke zeigst Du uns da...
    ich wünsche Euch weiterhin Gute Fahrt, hoffentlich findet Ihr bessere Campingplätze...
    einen schönen Urlaub wünscht Euch Traudi

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