Mittwoch, 4. Februar 2009

Nordland-Reise 2005 - Teil 4 Südnorwegen

Samstag, 16. Juli 2005

Abfahrt: Straumen, 9:30 Uhr
Ankunft: Kjelstad, 15:15 Uhr
Tageskilometer: 149
Route: RV 755, Straumen – Røra
E 6, Røra - Kjelstad
Übernachtung: Kjelstad-Camping
Wetter: bewölkt, 18 Grad

Heute ist Marions letzter Urlaubstag. Gott sei Dank regnete es nicht in dieser Nacht, das Zelt blieb trocken. Nach dem Frühstück wurde gepackt. Danach fuhren wir zum Flughafen nach Vaernes. Unterwegs, bei Verdalsøra blockierten die Läufer des Olavsloppet den Verkehr auf der E 6. Die Weiterfahrt verzögerte sich. In Vaernes angekommen, kümmerten wir uns erst einmal ums Mittagessen. Wir wollten doch Marion noch ein richtig norwegisches Mittagessen servieren. Das Fleisch schmeckte wieder mal hervorragend. Marions gestern eingekauften Rekker wurden noch vom Wasser (aufgetautes Eis) befreit und die Box wurde reisesicher verklebt. Hoffentlich denkt niemand am Flugplatz, dort wäre eine Bombe versteckt. Marion hatte keine Probleme, sie checkte um 14:00 Uhr ein. Franz und ich fuhren weiter nach Kjelstad zu Arnfinn und Jorun. Der Campingplatz war sehr voll, viele Dauercamper haben ihn entdeckt. Marion aus Norddeutschland war auch wieder da.


Sonntag, 17. Juli 12005

Abfahrt: ---
Ankunft: ---
Tageskilometer: ---
Route: ---
Übernachtung: Kjelstad-Camping bei Arnfinn und Jorun
Wetter: sonnig, 22 Grad

Ruhetag. Ich ging wieder mal walken. Wollte eine Runde über die Berge machen. Das klappte nicht, irgendwann ging es nicht mehr weiter. Also musste ich die ganze Strecke wieder zurück. Nach 12,5 Kilometer walken bin ich total fertig wieder im Womo angekommen. Kein Problem, ich konnte mich ja anschliessend langegenug ausruhen.


Montag, 18. Juli 2005

Abfahrt: Kjelstad, 8:45 Uhr
Ankunft: Eikesdalen, 18:15 Uhr
Tageskilometer: 272
Route: E 6, Lundamo – Oppdal
RV 70, Oppdal - Sundalsøra
RV 62, Sundalsøra – Eidsvag
RV 660, Eidsvag – Eresfjord
Örtliche, Eresfjord - Eikesdalen
Übernachtung: Parkplatz im Eikesdalen
Wetter: sonnig, 25 Grad

Bei Arnfinn und Jorun hatten wir uns gestern abend schon verabschiedet. Nach dem Entsorgen fuhren wir gleich los, erst mal Richtung Süden nach Oppdal. Dann ging es durch das schöne Sunndalen. Die Sonne lachte vom Himmel, die Bauernhöfe auf den Berghängen erinnern an Südtirol. In Sundalsøra gingen wir Pizzaessen und besorgten Brot und Gemüse. Am Sunndalsfjorden wollten wir den Tunnel auf der alten RV 62 umfahren, leider endet diese Strecke im Niemandsland. Der neue Tunnel ist 6 km lang, leider hat die Strecke dadurch an ihrer Schönheit ein Stück verloren. Am Eresfjord machten wir Kaffeepause. Die Berge spiegelten sich im Fjord, die Waldweidenröschen setzten rosa Farbtupfer in das sonst blau und grün der Landschaft. Dann ging es durch das uns unbekannte Eikesdalen zum Parkplatz des Mardalfossen, dem höchsten Wasserfall Norwegens. Die Straße dorthin ist geteert, einige Tunnel mußten durchfahren werden. Dann marschierten wir los zum Fossen. Erst ein Stück auf der Schotterstraße, dann zum kleinen Parkplatz.
Ein Schild weist auf den 2 km entfernten Wasserfall. Der Weg ging durch den Wald, man muß aufpassen, um nicht in die Schlucht abzustürzen. In Deutschland wären solche ungesicherten Wanderwege nicht denkbar. Trotzdem war die Wanderung sehr schön, das Wetter spielte auch mit. Vor dem imposanten Wasserfall wurden noch einige Fotos gemacht, dann gings zurück zum Womo. Wir fuhren wieder ein Stück zurück, bis nach dem 2 Tunnel ein Parkplatz für die Nacht gefunden war – direkt am Eikesdals-Vatnet.


Dienstag, 19. Juli 2005

Abfahrt: Eikesdalen, 8:15 Uhr
Ankunft: Breidalen, 18:15 Uhr
Tageskilometer: 213
Route: örtliche, Eikesdalen – Eresfjord
RV 660, Eresfjord – Åfarnes
RV 64, Åfarnes – Åndalsnes
E 136, Åndalsnes – Trollveggen
E 136, Trollveggen – Åndalsnes
RV 63, Åndalsnes – Linge
Fähre, Linke – Eidsdalen
RV 63, Eidsdalen - Breiddalen
Übernachtung: Breiddalen
Wetter: Mix aus Sonne und Wolken, 1 kurzer Schauer, 23 Grad

Die Nacht war wieder ruhig, nur die Glocken der Schafe waren zu hören. Nachts regnete es ein paar Tropfen, als wir aufstanden, war der Himmel wieder blau. Die Fahrt durchs Vistadalen und entlang des Langfjorden war gemütlich. Am Anleger von Afarnes probierte es Franz mit dem Fischen, heute bissen aber diese Biester nicht. Das gleiche bei Isfjorden. Auf dem Parkplatz der Trollwand war Touristen-Rummel. Wir wogen unser Mobil auf der dortigen Waage. Das Ergebnis ernüchternd. Nach dem Mittagessen zog es uns weiter zum Trollstigen. Es war unheimlich viel los auf der engen Serpentinenstraße. Gut daß wir zur Mittagszeit unterwegs waren, da kamen uns wenigstens keine Busse entgegen. Auf dem Trollstigen machten wir Pause, stapften barfuß durch den Schnee und erholten uns vom anstrengenden Vormittag. In Valldal kauften wir uns Erdbeeren, am Fähranleger boten Kinder Kirschen feil, die in dieser Gegend gerade reif waren. Eine neue Fährlinie wurde auch ab Valldal eingerichtet, d. h. eine Tourist-Fähre direkt nach Geiranger. Geiranger und die Westfjorde wurde in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, nun wird gebaut wie verrückt und noch mehr Touristen in das kleine Land gelockt. Der Ørneveien war auch nicht mehr wieder zu erkennen. Die Straße war breit, einen Tunnel gab es auch auf dem Fjell. Die Straße nach Geiranger war auch breit. Auf dem Geirangerfjord standen 2 Luxusliner. Das bekamen wir dann auch zu spüren. Auf dem Weg zur Dalsnibba kam uns ein Bus nach dem anderen entgegen, die die Passagiere von ihrem Ausflug wieder zurück zu den Schiffen brachten. Gut, daß wir solch ein Experiment nie mit der Gruppe gewagt hatten. Wenn man da nicht mit dem Womo fahren kann oder keine Nerven hat, dann „Mahlzeit“. Endlich auf der Dalsnibba angekommen, begrüßte uns ein wenig Schnee und ein fast aufgetauter Djupvatnet. In Breiddalen stellten wir uns auf den Rastplatz für die Nachtruhe.


Mittwoch, 20. Juli 2005

Abfahrt: Breiddalen, 8:30 Uhr
Ankunft: Eidevika, 18:30 Uhr
Tageskilometer: 275
Route: RV 15, Breiddalen – Grotli
RV 258, Grotli – Videsaeter (gamle Strynfjellvegen)
RV 15, Videsaeter – Hornindal
RV 60, Hornindal – Tryggestad
RV 655, Tryggestad – Leknes (Norangsdalen)
Fähre, Leknes - Sæbø
RV 655, Sæbø – Ørsta
E 39, Ørsta – Volda
Fähre, Volda – Lauvstad
RV 652, Lauvstad - Eidså
RV 61, Eidså – Åheim
RV 620, Åheim - Kjøde
RV 618, Kjøde – Eidevika
Übernachtung: bei Eidevika, Parkplatz
Wetter: sonnig, später wolkig, 27 Grad

8 Grad war die tiefste Temperatur nachts im Breiddalen. Übers Fjell entlang an einigen Seen fuhren wir nach Grotli. Dort bogen wir auf den „Gamle Strynfjellvegen“ ab. Die ganze Strecke war von einer solchen Schönheit, Franz wollte sie ein zweites Mal fahren Erst führt eine schmale Schotterstraße auf dem Fjell entlang, vorbei an teils noch gefrorenen Seen. Die höchste Stelle der Straße liegt auf 1.036 m Höhe.
Am Ende des Hochtales befindet sich das Sommerski-Center. Dann geht es in engen Serpentinen hinab, vorbei am Videfossen und am Videsæter. Bald kommt die neue Straße 15, die nun nach Stryn führt. Wohnwagen und Busse müssen die neue Straße 15, die durch Tunnels führt übers Strynfjell benutzen. In Stryn waren wir einkaufen und entsorgen. Weiter ging es auf zum Hornindalvatn, dem tiefsten Süßwassersee Europas mit 514 m. Weiter auf dem RV 60 kommt man Hornindalsbrücke, wo sich ein Parkplatz befindet. Am Anfang der alten Brücke befindet sich ein großer Stein mit einem runden Loch.
Es wird erzählt, daß früher die Sennerinnen, wenn sie im Herbst von der Alm kamen, durch das Loch kriechen und dabei schwören mußten, daß sie noch Jungfrauen waren. Wer nicht durch das Loch kam, hatte schlechte Karten. Anschließend führte unsere Fahrt durch das schöne Norangsdalen. Als wir vor zwei Jahren durchs Tal fuhren, waren gerade Straßenarbeiter dabei, die Straße zu reparieren. Wir dachten, die Straße bekommt neuen Split. Jedoch weit gefehlt, nun ist die schmale Straße nicht mehr ganz so schmal und geteert. Wir sahen auch schon Busse durchs Tal fahren. Schade, wieder ein Stück Urtümlichkeit Norwegens weg!
Die Fähre in Leknes stand schon bereit als wir am Fährhafen ankamen. Schnell waren wir auf der gegenüberliegenden Seite des Fjordes angekommen. Erst führte die Route nach Volda, dort ging es wieder auf die Fähre nach Lauvstad. Eine junge Frau war mit ihrem Neugeborenen im Auto aus dem Krankenhaus unterwegs. Sie trug noch ihre Umstandshose und hatte auch noch einen leicht schwangeren Bauch. Entlang des Sykkylfjorden und des Vanylvsfjorden ging es nach Eide. Wir waren auf der Suche nach einem Schlafplatz, aber lange kam nichts. Erst kurz vor Eidevika fanden wir einen Parkplatz für die Nacht.


Donnerstag, 21. Juli 2005

Abfahrt: Eidevika, 8:45 Uhr
Ankunft: Florø, 16:00 Uhr
Tageskilometer: 185
Route: RV 618, Nordpollen – Eidevika
RV 617, Eidevika – Raudeberg
Örtliche, Raudeberg – Refvika
Örtliche, Refvika – Raudeberg
RV 617, Raudeberg – Eidevika
RV 15, Eidevika – Stalheim
Fähre, Stahlheim – Isane
RV 614, Isane – Grov
RV 5, Grov - Florø
Übernachtung: Florø, Parkplatz bei der Kirche
Wetter: bewölkt, später sonnig, 21 Grad

Bei wolkenverhangenem Himmel sind wir gestartet, in Maløy hat es ein klein wenig geregnet. Unseren Stellplatz für die Nacht vor ca. 10 Jahren habe ich noch erkannt, Franz konnte sich an gar nichts mehr erinnern. Maløy hat sich auch sehr verändert. Die Brücke ist noch die gleiche, vor der Auffahrt zeigt eine digitale Anzeige die Windgeschwindigkeit an. Heute hatte es unter 25 m/sec. Uns kam der Wind stärker vor. Im Ort war viel neu gebaut, auch die Hauptstraße schien mir breiter zu sein. Nach Raudeberg war die Straße zwar noch eng, dafür gab es genügend Ausweichstellen. Um nach Refvika zu gelangen, mußte man in Raudeberg ein Stück steil den Berg hoch. An diese Stelle konnte ich mich nicht mehr erinnern. Der Strand von Refvika war zwar noch der gleiche, doch aus den Stellplätzen in den Dünen von damals wurde ein Campingplatz, der gut besucht war. Ein Womo eng neben dem anderen. Durch den wolkenverhangenen Himmel und den Wind, kam keine Karibik-stimmung auf, trotz breitem, weißem Sandstrand und freie Sicht auf den Atlantik. Die Häuser im Ort Refvika waren auf der Bergseite durch eine dicke Betonwand vor den dort herrschenden Winterstürmen geschützt. Unser nächstes Ziel soll das Fischerstädtchen Florø sein. Nach dem Tunnel ging es auf dem RV 15 weiter, immer entlang des Nordfjordes bis Starheim. Eine Fähre brachte uns auf die gegenüberliegende Seite des Fjordes. Die Fahrt durch das Sørdalen erinnerte uns an die Umgebung von Ana Sira. In Svelgen legten wir eine Kaffeepause ein. Am Fjordende befindet sich ein Werk, dort wird Silicium-Ferrit verarbeitet und hauptsächlich nach Japan und Deutschland ausgeführt, wie ein Norweger Franz erzählte. Die ganze Umgebung besteht aus dem grünen Gestein, auf dem Weg befinden sich mehrere Firmen, die das Gestein verarbeiten (Nord-Cape Mineralien). Über das Myklebustfjell führt ein Tunnel, bald ist man wieder am Fjord. Der RV 5 führt direkt nach Florø. Nach dem Tanken suchten wir einen Stellplatz für die Nacht, den wir auf einem Parkplatz nahe der Kirche fanden. Man befindet sich direkt im Ortszentrum. Im Ort suchten wir nach dem alten Fischer, der noch vor ca. 15 Jahren ein Fischgeschäft nahe dem Rema 1000 besaß. Das Fischgeschäft ist geschlossen, nur noch ein Schild erinnert an den Laden. Später unternahm ich eine Tour auf den Litleåsen, von wo aus man eine schöne Aussicht auf den Ort und die Umgebung hat. Auf dem Rückweg kam ich bei einem schönen Haus mit Gartenhäuschen vorbei, ein älterer Herr arbeitete im Garten. Ich sagte ihm, wie schön ich sein Haus finde. Er erzählte mir in akzentfreiem, perfekten deutsch, daß er in Bremen in der Schifffahrt schon ein Jahr gearbeitet hat und außerdem in der Schule Deutschunterricht bekam. Sein Grundstück sei 4000 qm groß und würde viel Arbeit bedeuten.

Freitag, 22. Juli 2005

Abfahrt: Florø, 7:00 Uhr
Ankunft: Balestrand, 15:45 Uhr
Tageskilometer: 207
Route: RV 5, Florø – Eikefjord
Örtliche, Eikefjord – Stavang
RV 611, Stavang – Naustdalen
RV 5, Naustdalen – Moskog
RV 13, Moskog – Dragsvik
RV 55, Dragsvik - Balestrand
Übernachtung: Balestrand, Sjø-Camping
Wetter: sonnig, 27 Grad

Traumwetter! Heute sind wir früh dran, die Parkuhr läuft um 8:27 Uhr für uns ab. Es war ein schöner Morgen. Um nicht durch den Naustdaltunnel fahren zu müssen, entschieden wir uns für die Route entlang der Westküste. Bis Stavang ging es entlang des Eikesfjorden. Bei Stavang war auf dem Burfjorden die Hurtigrute auszumachen. Dann ging es auf einer fast leeren, sehr engen Straße, dem RV 611 nach Naustdalen. Einige kleine Tunnel unterbrachen die Sicht auf den Fjord. Von Naustdalen war es nicht weit nach Førde. Wir tranken dort gemütlich Kaffee, bevor wir uns auf den Weg aufs Gaularfjellet machten. Erst ging es entlang des Haukelivatnet, der grün in der Sonne lag, dann war ein schöner Wasserfall zu besichtigen. Die weitere Route führte durch Bauernland bis zum Gaularfjellet. Die Gaular fließt ins Tal, und bildet dabei immer wieder Wasserfälle. Am Ende des Gaularfjellet konnte man von einem Parkplatz aus die Serpentinen besichtigen, die man dann hinab ins Vetlfjorddalen zu fahren hatte.
In Dragsvik ging Franz am Fähranleger angeln, aber im Süden Norwegens beißen anscheinend keine Fische. Wir fuhren dann weiter nach Balestrand zum Campingplatz. Nach dem Kaffee machte ich mich auf, den Ort zu besichtigen. Später wanderten Franz und ich auf dem Natursti, der oberhalb des Ortes im Wald entlang führt.

Samstag, 23. Juli 2005

Abfahrt: Balestrand, 8:45 Uhr
Ankunft: Duesund, 16:45 Uhr
Tageskilometer: 179
Route: RV 55, Balestrand – Vadheim
E 39, Vadheim – Lavik
Fähre, Lavik – Oppedal
E 39, Oppedal – Instefjord
Örtliche, Instefjord – Rutledal
RV 57, Rutledal – Steine
RV 570, Steine - Duesund
Übernachtung: Duesund, am alten Fähranleger
Wetter: sonnig, 25 Grad

Ganz früh am morgen bin ich aufgestanden, Haare tönen. In Balestrand erledigten wir die Entsorgung, bevor es weiter auf dem RV 55 nach Vadheim ging. In Lavik machten wir am Fähranleger Pause, für Mittagessen und angeln. Auf der anderen Seite des Sognefjordes fuhren wir die enge, kurvige Straße über Brekke nach Rutledal. Auf einem Parkplatz, den wir schon von unserer Reise mit Anita und Bertold kannten, trafen wir wieder einige „Ossis“. Überhaupt kann in Ostdeutschland fast niemand mehr zu Hause sein, unsere Landsleute scheinen alle in Norwegen zu urlauben. Nach einer schönen Fahrt entlang der Fjorde und Schären kamen wir nach Duesund. Der Fähranleger, den wir von 1998 noch kannten, ist außer Betrieb, ein Stück weiter wurde ein neuer gebaut. Beim alten Fähranleger gesellten wir uns zu 3 Womos aus Mürzzuschlag.


Sonntag, 24. Juli 2005

Abfahrt: Duesund, 8:10 Uhr
Ankunft: Bergen, 10:30 Uhr
Tageskilometer: 79
Route: Fähre, Duesund – Masfjordnes
RV 570, Masfjordnes - Odnåsen
E 39, Odnåsen - Bergen
Übernachtung: Bergen, Bobilplatz
Wetter: bewölkt, 21 Grad

Was ist das? Wolkenverhangener Himmel! Natürlich Bergenwetter! Doch in diesem Jahr regnete es nicht, wie sonst üblich. Den Stellplatz für Wohnmobile gibt es in Bergen immer noch, obwohl uns schon 2001 gesagt wurde, daß er geschlossen wird, weil hier Wohnhäuser entstehen sollen. In der Rezeption erklärte man mir, am 30 September muß der Platz geräumt sein, weil hier Wohnhäuser entstehen. Den Platz betrieb bisher eine private Gesellschaft. Die Stadt Bergen hat kein Interesse an einem Bobilplatz. Die Wohnmobile sollen auf Campingplätze außerhalb der Stadt. Von dort gäbe es eine gute Busanbindung ins Bergener Centrum. Bergen hat sich in den letzten paar Jahren auch sehr verändert. Die alten Buden neben dem Stellplatz sind zu sehr schönen Wohnhäusern renoviert worden. Der Kai am Hafen wird nun durch einen Eisenzaun von der Straße abgegrenzt.
Die Straße bei den Bryggen ist zum Wasser hin versetzt worden (dort wurden die alten Buden abgerissen), vor den Bryggen befindet sich nun ein großer Platz aus Holzbohlen. Das macht die Stadt nicht nur gemütlicher, man kann auch besser die Bryggen fotografieren. Auf dem Fischmarkt besorgten wir uns Fisch und aßen zu Mittag. Später am Nachmittag klarte es wieder auf, es wurde wärmer. Abends walkte ich noch in der Umgebung, dann war ich hundemüde.


Montag, 25. Juli 2005


Abfahrt: Bergen, 8:30 Uhr
Ankunft: Seljestad, 18:00 Uhr
Tageskilometer: 225
Route: E 39, Bergen - Osøyro
RV 582, Osøyro – Hattvik
Örtliche, Hattvik – Hisdalen
RV 7, Hisdalen – Norheimsund
RV 49, Norheimsund – Tørvikbygd
Fähre, Tørvikbygd – Jondal
RV 550, Jondal – Odda
RV 13, Odda - Seljestad
Übernachtung: Seljestad, Parkplatz für Hütten
Wetter: bewölkt, später sonnig, 22 Grad

Die Nacht auf dem Bobilplatz war ruhiger, als wir erwartet hatten. Es war Sonntag abend, die Bergenser Jugend muß montags wieder zur Arbeit. Durch Bergen fuhren wir eine Umleitung auf die E 39 Richtung Stavanger. Ab Osøyro ging es auf einer teils schmalen, teils wieder gut ausgebauten Straße immer am Osenfjord entlang. Überall stehen versteckt die Ferienhäuser der Bergenser. Man kommt dann durch das Kvam-Skigebiet, bevor bei Norheimsund der Steindalsfossen zu besichtigen ist.
Hinter dem Wasserfall kann man entlanggehen, man wird auch nicht nass. In Tørvikbygd fuhren wir auf die Fähre nach Jondal. Dort angekommen brieten wir zu Mittag selbstgeangelten Fisch. Gima hatte Besuch von einer Katze. War bestimmt wieder mal eine Abwechslung für sie. Nach dem Essen ging es durch die Obst- bzw. Kirschplantagen am Hardanger. Die Kirschbäume bekamen Hauben aus Plastik, gegen Nässe. Einige hatten auch Netze zur Abwehr der Vögel. In Utne verzehrten wir die unterwegs gekauften „Moreller“, filmten das bekannte Hotel und die Kirche. Eine schön ausgebaute breite Straße führt nun entlang des Sørfjorden nach Odda. Es sind noch Tunnels zu bauen, aber ansonsten fährt es sich bequemer, als auf der gegenüberliegenden Fjordseite nach Kinsarvik, schon deshalb, weil auf der Westseite weniger los ist. In Odda bekam unser Auto wieder seinen Kraftstoff, dann fuhren wir Richtung Røldal, auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht. Unterwegs fotografierten wir den Doppelwasserfall.
Heute hatten wir Glück, die Sonne schien auf die tosende Gischt. In Seljestad fanden wir einen Parkplatz, der eigentlich für die Hüttenbewohner gedacht ist, der aber sehr groß ist, und wir bestimmt niemandem lästig werden. Bald kam ein Norweger aus den Hütten und entsorgte schnell seinen Abfall im Wald. Wir beobachteten auf dieser Reise solche Szenen öfters. Es sind nicht immer die Touristen, die die Umwelt verschandeln!


Dienstag, 26. Juli 2005

Abfahrt: Seljestad, 8:45 Uhr
Ankunft: Tau, 18:00 Uhr
Tageskilometer: 173
Route: E 134, Seljestad – Røldal
RV 520, Røldal – Ropeid
Fähre, Ropeid – Sand
RV 13, Sand – Nesvik
Fähre, Nesvik – Hjelmeland
RV 13, Hjelmeland - Tau
Übernachtung: Tau, Parkplatz beim Fähranleger
Wetter: bewölkt, 18 Grad

Etwas Regen weckte uns heute ziemlich spät. Von den Bergen rund um unseren Übernachtungsplatz war nichts zu sehen, wir standen in den Wolken. Die Strecke über den Røldalveggen war trotzdem schön, wenn wir auch nicht alle Bergspitzen sahen. Bei Nebel strahlt die Strecke eine Mystik aus, es fehlten nur noch die Trolle. Norweger hätten bestimmt welche entdeckt. Wir hielten an einem Wasserfall an, in der Nähe sind auch die Allmeningen-Minen. Die kann man auf einem Wanderpfad auch besichtigen. In Sauda waren wir entsorgen. Franz versuchte es mit angeln. Er hatte einen großen Seelachs aus dem Fjord gefischt. Allerdings beim Waschen im Fjord kam er ihm wieder aus. Das war ärgerlich. In Sand kaufte sich Franz neue Pilker, alle waren im kalten Naß geblieben. Die weitere Strecke war schön. In Tau fanden wir einen 24 Stunden Parkplatz direkt am Fähranleger nach Stavanger. Der Mühlenpark von Tau, der so sehr in den norwegischen Prospekten angepriesen wird, hat den Namen Park nicht verdient, ganz zu schweigen von dem Unrat, der überall herumlag.


Mittwoch, 27. Juli 2005

Abfahrt: Tau, 9:15 Uhr
Ankunft: Egersund, 16:45 Uhr
Tageskilometer: 132
Route: RV 13, Tau – Oanes
Fähre, Oanes – Lauvvika
RV 13, Lauvvika – Gjesland
RV 508, Gjesland – Otledal
RV 45, Otledal – Byrkedal
RV 503, Byrkedal - Vikeså
E 39, Vikeså – Helleland
RV 42, Helleland – Egersund
Übernachtung: Eigerøya, großer geschotterter Platz zwischen den Schären
Wetter: bewölkt, 18 Grad

Heute morgen kam ganz aufgeregt ein älterer Ossy aus Berlin zu uns ans Womo und berichtete von den randalierenden Jungs, die ihm und anderen parkenden Womos die Kennzeichen weggerissen hatten. Die Schilder waren weg. Bei unserem Auto war nichts entwendet, allerdings bei den neben uns parkenden Holländern haben sie versucht, die Fahrräder vom Radständer zu klauen. Der alte Herr aus Berlin hatte die Randalierer mit den Mofas gestört, daraufhin haben sie das Weite gesucht. Es ist schon ärgerlich, wenn die Schilder weg sind. Jedenfalls riefen Hafenleute die Polizei. Wie es weiterging wissen wir nicht, wir warteten nicht so lange ab. In Solbakk sahen wir uns die Felszeichnungen an, und fuhren dann zum Fährort Oanes. Franz angelte für das Mittagessen einen großen Seelachs. Heute fiel er ihm nicht mehr ins Meer beim Waschen. Franz ist jetzt schlauer und benutzt einen Eimer zum Säubern der Fische. Vom Parkplatz aus konnte man den Preikestølen ausmachen. Allerdings sieht man die Kanzel nicht so deutlich, wie vom Lysefjord aus. Die Fähre brachte uns dann schnell auf die andere Fjordseite. Bei Byrkedal durchfuhr man auf der Straße die Endmoräne mit den vielen großen Gesteinsbrocken , den Gløpedalsura. Später spazierten wir noch durch Egersund und tranken Kaffee. Zum schlafen verzogen wir uns auf die Schären bei Egersund. Als wir ankamen, kamen 4 Jungs, nicht älter als 14, und wollten uns Dorsch verkaufen. Sie verlangten für den Fisch entweder 4 Schachteln Zigaretten oder Schnaps (keinen Wein) oder 400 Kronen. Wir schickten sie wieder weg, der Fisch ist eindeutig zu teuer.


Donnerstag, 28. Juli 2005

Abfahrt: Egersund, 9:15 Uhr
Ankunft: Borhaug, 18:30 Uhr
Tageskilometer: 152
Route: RV 44, Egersund – Flekkefjord
E39, Flekkefjord – Kvinesdal
RV 465, Kvinesdal – Gjervollstad
Örtliche, Gjervollstad – Lista
RV 43, Lista - Borhaug
Übernachtung: Borhaug, am Hafen
Wetter: sonnig, 22 Grad

Die Jungs von gestern abend ließen sich nicht mehr sehen, nachdem ich gestern noch von den beiden Filmaufnahmen machte. In Hauge wanderten wir zum Ruggesteinen.
Dieser gewaltige Felsbrocken läßt sich tatsächlich bewegen, auch von mir. Weiter fuhren wir die dramatische Strecke zum Jøsingfjord, die immer wieder Spaß macht. Heute besichtigte ich auch mal die Häuser von Helleren innen. Draußen hängen schon seit Jahr und Tag eine lange Unterhose und Geschirrtücher. Da die Häuser durch die überhängenden Felsen geschützt sind, sind auch die Klamotten in tatellosem Zustand. In Flekkefjord suchten wir nach dem Fischladen, in dem wir vor 10 Jahren Fisch kauften. Den gibt’s nicht mehr. Wir schlenderten durch die schönen Gäßchen und tranken unseren Kaffee.
Dann beschlossen wir, doch noch Richtung Farsund zu fahren, denn der Parkplatz in Flekkefjord war nicht gerade schön und wurde tagsüber schon von den Jugendlichen stark frequentiert. Die Strecke nach Lysta-Fyr war teilweise geschottert. Aber gut zu fahren. Lysta Fyr zeigte sich in strahlendem Sonnenschein. Die Bunkeranlagen darunter konnte man nicht betreten, dafür bräuchte man Taschenlampen. Zum Schlafen fuhren wir nach Borhaug zum Hafen. Wir haben einen wunderschönen Standort ergattert, es gibt sogar Duschen und Entsorgungsmöglichkeiten. Als ein Fischer mit seinem Boot vom Fang zurückkam, kauften wir einen Dorsch. Er verlangte 20 bis 30 Kronen. Er freute sich aber mehr über den mitgebrachten Weinbrand.



Freitag, 29. Juli 2005

Abfahrt: Borhaug, 9:15 Uhr
Ankunft: Mandal, 14:00 Uhr
Tageskilometer: 123
Route: RV 43, Borhaug – Lyngdal
E 39, Lyngdal – Vigeland
RV 460, Vigeland – Lindesnes –Vigeland
E 39, Vigeland - Mandal
Übernachtung: Mandal, Sjøsanden-Camping
Wetter: sonnig, 23 Grad

Als die Sonne unterging hatte der Hafen von Borhaug eine besonders schöne Farbenstimmung. Wir besuchten heute den südlichsten Punkt Norwegens, Lindesnes Fyr.
Dort herrscht nicht so viel Andrang wie am Nordkap, aber immerhin. Der Eintritt in die Anlagen kostete moderate 40 Kronen pro Person. Vom Leuchtturm aus hatte man eine schöne Aussicht auf die Umgebung. Bei Sonnenschein vermutet man gar nicht, daß die See hier bei schlechtem Wetter rauh und gefährlich sein soll.
In Mandal kamen wir am frühen Nachmittag an. Auf dem Sjøsanden-Camping bezogen wir Qaurtier. Der Campingplatz ist der teuerste in Norwegen. Wen wunderts. Ist Mandal doch die südlichste Stadt Norwegens und hat den größten Sandstrand des Landes. Außerdem befindet sich hier Norwegens Sonnenküste. Der Platz war ziemlich voll, am Abend bauten aber einige ihr Lager schon wieder ab.

Datum: Samstag, 30. Juli 2005

Abfahrt: ---
Ankunft: ---
Tageskilometer: ---
Route: ---
Übernachtung: Sjøsanden-Camping
Wetter: bewölkt, leichter Nieselregen, 20 Grad

Heute ist Ruhetag.

Sonntag, 31. Juli 2005

Abfahrt: Mandal, 10:00 Uhr
Ankunft: Nissedal, 16:15 Uhr
Tageskilometer: 205
Route: RV 455, Mandal – Sveindal
RV 42, Sveindal – Svenes
RV 41, Svenes - Nissedal
Übernachtung: Nissedal, Parkplatz am Nisser
Wetter: Regen, 22 Grad

Heute war Fahrtag. Nichts auffallendes!


Montag, 01. August 2005


Abfahrt: Nissedal, 9:30 Uhr
Ankunft: Enningdal, 19:00 Uhr
Tageskilometer: 307
Route: RV 41, Nissedal – Fagerli
RV 38, Fagerli – Drangedal
RV 356, Drangedal – Svanvik
RV 353, Svanvik – Skien
RV 32, Skien – Steinshol
RV 40, Steinshol – Odberg
RV 306, Odberg – Horten
Fähre, Horten – Moss
E 6, Moss – Svinesund
RV 21, Svinesund – Halden
RV 22, Halden - Enningdal
Übernachtung: Enningdal, Rastplatz
Wetter: Regenschauer, Sonne, 26 Grad

Als wir losfuhren, hatte sich der Himmel aufgetan, die Aussicht auf den Nisser war hervorragend. Der RV 38 ist in einem sehr schlechten Zustand, und das ist eine rote Straße auf unserer Karte. In Drangedal gibt es eine Entsorgungsstation, gegen Gebühr. Mittagspause machten wir auf dem Rastplatz bei Straume am RV 356. Dieser Platz liegt sehr schön an einem See, gegenüber der wenig befahrenen Straße befindet sich ein Wald. Ich ging auf die Suche nach Pilzen, fand zwar ein paar Pfifferlinge, aber noch viel mehr Blaubeeren. Als der Regen mich überraschte, kam ich nicht mehr schnell genug zum Womo, ich war geduscht. Weiter ging es noch einmal eine sehr enge Straße, den RV 306. Aber kein Verkehr und der Straßenbelag war einigermaßen gut. Immer wieder wurden wir von Regenschauern überrascht. Die Fähre von Horten nach Moss brachte uns zügig zur E 6. Wir entschlossen uns, auf der Rennstrecke bis Svinesund zu fahren und dann über Halden nach Schweden. In Halden hofften wir an der Festung einen Schlafplatz zu finden, da aber 500 m weiter ein Campingplatz ist, war das nicht möglich. So fuhren wir noch ein Stück bis zum Rastplatz Enningdal. Dieser liegt zwar an der Reichstraße, aber von Schweden her dürfte der Verkehr nicht so stark sein. Der Platz liegt sehr schön an einem See, gegenüber wieder Wald.


Teil 5, Rückreise durch Schweden und Ostdeutschland kommt demnächst
Liebe Grüsse
heidi

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