Montag: 30.08.2004
Abfahrt: 8:30 Uhr
Ankunft: Feldberg 17:00 Uhr
Tageskilometer: 357
Übernachtung: Parkplatz am Feldberg bei Pfahls
Wetter: bewölkt bis Donaueschingen, dann Regen bei ca. 18 Grad
Dienstag, 31.08.2004
Abfahrt: Feldberg, 8:00 Uhr
Ankunft: Pupillon, 17:00 Uhr
Tageskilometer: 291
Route: 317, Feldberg – Schönau
Schönau – Müllheim
D39, Müllheim – Mühlhausen
D20, Mühlhausen – Schweighouse
N 83, Schweighouse – Baume-les-Dames
D50, Baumes-les-Dames – Adam-les-Passavant
D 492, Adam-les-Passavant – Salin-le-Bains
D105/N83, Salin-le-Bains – Arbois
D496, Arbois – Pupillon
Übernachtung: Pupillin, Domaine Desire Petit
Wetter: heiter, ca. 22 Grad
Der Schwarzwald zeigte sich ähnlich wie der Bayrische Wald. Es ging bergauf, bergab und das sehr kurvenreich. Es gab wenig Verkehr. In Müllheim kauften wir noch Brot und besorgten Katzenfutter. Wir hatten übersehen, das Gima auf Reisen mehr verdrückt, als zu Hause. Um Mühlhausen fuhren wir einen kleinen Umweg, wir wollten ja die Autobahn nicht benutzen. Aber bald schon waren wir auf der N 83, die sehr gut ausgebaut ist. Der Streckenverlauf ist viel schöner, als an der AB. Man fährt durch Dörfer und Städte. In Belfort wurde man gut durchgeleitet. Dann ging es dem schönen Tal der Doubs entlang. Die Landschaft mit dem Fluß erinnerte an die Altmühl. Ab Baume-les-Dames wurde es dann wieder bergig. Wir waren im Jura. Die Straßen sind wenig befahren und erinnern ein wenig an die Strecke von Rain nach Pöttmes. In Ornans besichtigten wir das Städtchen und die schönen Erkerhäuser an der Loue. Der Ort liegt sehr schön im Tal, links und rechts krönen Kalkfelsen die Hänge. Direkt an der Loue fanden wir einen schönen großen Parkplatz, der auch als Übernachtungsplatz geeignet ist. Auf der weiteren Strecke ging es durch Bauernland, wie im Alpenvorland. In Arbois suchten wir nach Stellplätzen bei Winzern. In Pupillin fanden wir einen tollen, sehr ruhigen Übernachtungsplatz bei der Domaine Desire Petit. Wir wurden sehr freundlich empfangen, es gab auch Wein zur Begrüßung.
Mittwoch, 01.09.2004
Abfahrt: Pupillin, 8:45 Uhr
Ankunft: Cotignac, 17:00 Uhr
Tageskilometer: 208
Route: Pupillin – Buvilly
N83, Buvilly – Poligny
N5, Poligny – La Rochere
D23, La Rochere – Crotenay
D27, Crotenay – Doucier
D326, Doucier – Cascades du Herisson
D326, Cascades du Herisson – Doucier
D 27, Doucier – Clairvaux-les-Lacs
N78, Clairvaux-les-Lacs – St-Laurent-en-Grandvaux
N5, St-Laurent-en-Grandvaux - Morez
D69, Morez – St.-Claude
D436, Morez – Mijou
D991, Mijou – Confort
Übernachtung: Confort, Parkplatz hinter dem Salle de Fetes
Wetter: sonnig, 30 Grad
Frisch war die Nacht, jedoch schnell erwärmte die Sonne wieder das Land. Wir durchfuhren schöne gepflegte Ortschaften in landwirtschaftlicher Umgebung. Poligny ist ein nettes kleines Städtchen. Danach ging es zu den Cascades-du-Herisson. Die Strecke war sehr schön, man fuhr an vielen kleinen Seen entlang. Die Cascades besichtigten wir nicht, der Parkplatz hätte 5 Euro gekostet, der Eintritt zu den Cascaden 9 Euro. Das fanden wir doch ein wenig unverschämt. Angesichts der vielen spektakulären Wasserfälle, die wir aus Norwegen und Island kennen, verkniffen wir uns den Besuch. Wir mußten wieder zurück nach Doucier. Im Clairvaux-les-Lacs auf der linken Seite gibt es einen Supermarkt, daneben ein Stellplatz für Wohnmobile und eine Entsorgungsstation. Wir kamen zufällig dran vorbei.
Unsere weitere Route führte immer wieder auf Hochplateaus. In St.-Claude, das in einem Talkessel liegt suchten wir nach einer Tankstelle. Bald wurden wir fündig, jedoch nicht auf unserer weiterführenden Strecke entlang der Gorges du Flamen. 700 m hat sich der Fluß in die Felslandschaft eingegraben. Ein Stück weiter kamen wir am Chapeaux de Gendarm vorbei. Die Verwerfungen sehen tatsächlich aus wie ein ehemaliger Gendarmenhut. Dann gings weit bergauf, wir sind im Hoch-Jura. Sessellifte und Sporthotels säumen die Straße bis ins Tal der Valserine. In Confort fanden wir einen herrlichen Übernachtungsplatz abseits der Straße.
Donnerstag, 02.09.2004
Abfahrt: Confort, 8:30 Uhr
Ankunft: Pont-en-Royans, 17:00 Uhr
Tageskilometer: 241
Route: D991,Confort - Bellegard
N508, Bellegard – Frangy
D910, Frangy – Albens
N201, Albens – Cambery
N6, Cambery – Les Echelles
N 520, Les Echelles – Voiron
N75, Voiron – Voreppe
D532, Voreppe – Sassenage
D 531, Sassenage – Gorges de la Bourne
D103, Gorges de la Bourne – Grand-Goulets
D518, Grand-Goulets - Pont-en-Royans
Übernachtung: Pont-en-Royans, Camping de Municipal
Wetter: sonnig, 30 Grad
Die Nacht war sehr ruhig in Confort. Bei Rumilly durchfuhren wir wieder Weinland. Die Städtchen und Dörfer sind rausgeputzt, als gäbe es Feste zu feiern. Ab Aix-le-Bains gings entlang des Lac du Bourget. Man hatte schöne Sicht auf den See. Die Landschaft ähnelte der am Schliersee. In Cambery drehten wir eine Ehrenrunde, hatten die Abfahrt Richtung Valance verfehlt. Wir wären sonst ja nicht in die Stadt gekommen. Die Straßen sind eng, da durch parkende Autos verstellt. In der Ferne sah man die Alpen. Grenoble liegt in einem Talkessel. Ziemlich viele Serpentinen mußten wir von Sassenage zum Parc-de-Vercors unter die Räder nehmen. Links und rechts der Schlucht konnte man die Auswaschungen des Meeres in den Felsen erkennen. Dann ging es in die Gorges-de-la- Bourne. Sie ist nur für Fahrzeuge bis 3,5 t und auf eine Höhe von 3,5 m begrenzt. Mit gutem Grund. Eng geht es unter Felsvorsprüngen am Fluß entlang, mal auf der rechten, dann auf der linken Seite. Die Straße war dann weitergehend nach Pont-en-Royans gesperrt. Wir wurden über die D 103 und die Goulets umgeleitet. Die Fahrt war atemberaubend. War die Gorges-de-la-Bourne schon aufregend, die Goulets übertrafen dies noch um einiges. Die Goulets sind nur mit Fahrzeugen bis 19 Tonnen und bis zu einer Höhe von 3,5 m zu befahren. Die Straße ist teilweise sehr eng, da kann es schon mal sein, daß man zurückstoßen muß, um den Gegenverkehr vorbeizulassen. Noch dazu tummeln sich jede Menge Bustouristen auf der Engstelle des Grand Goulets. Die Busse dürfen diese Straße nicht fahren, deshalb werden die Gäste einfach vorher abgeladen, um diese Sehenswürdigkeit zu bewundern.
Weiter ging es nach Pont-du-Royans, in der Hoffnung einen schönen Stellplatz am Parkplatz am Fluß für die Nacht zu bekommen. Ein Womo-Fahrer hatte im Internet berichtet, dort gäbe es diesen Stellplatz. Aber dem war nicht so. Der Parkplatz am Fluß war nur für Pkw zugelassen. Nachdem wir dreimal durch den engen Ort gefahren sind, und erfolglos nach einem Parkplatz suchten, benutzten wir den Campingplatz. Er liegt ja schließlich auch am Fluß. Der Ort liegt so schön in der Schlucht, den wollten wir uns ja ansehen. Wir gingen mit Camcorder und Fotoapparat ausgerüstet in den Ort und erholten uns von der anstrengenden Fahrt bei Bier und Cola auf der Terrasse einer Bar.
Freitag, 03.09.2004
Abfahrt: Pont-en-Royans, 8:45 Uhr
Ankunft: Nyons, 16:45 Uhr
Tageskilometer: 198
Route: D518, Pont-en-Royans – Die
D93, Die – Beaume
D993, Beaume – Aspres-s-Beuch
N75, Aspres-s-Beuch – Serres
D994, Serres - Nyons
Übernachtung: Nyons, Wohnmobilstellplatz beim Schwimmbad
Wetter: sonnig, 30 Grad
Heute haben wir wieder herrliches Sommerwetter. Über dem Fluß ist am frühen Morgen noch ein Nebelschleier. Die Goulets sind heute „fotogener“ als gestern. Wir mußten ein paar LKW´s ausweichen, war aber nicht schlimm. So grandios die Landschaft bei den Goulets war, so sanft war sie auf der Weiterfahrt durch den Park-de- Vercors. Eine schöne Aussicht auf die Serpentinenstraße am Col-de-Rousset bietet sich nach dem Tunnel. Man kann bis Die sehen. Die Straße ist gut zu befahren, da sie breit ist. Wenig Verkehr herrscht hier überall. In Die genehmigten wir uns einen Cafe-au-lait. Das Wetter ist so schön, die Fahrt ist herrlich, richtig Urlaubstimmung kam auf. Die Landschaft gleicht hier der um Trient. Auch das Licht und der Duft erinnern an Norditalien. Wir fahren wieder über Berge und durch Schluchten. Sie sind nicht mehr so atemberaubend wie bisher. Bei Serres fahren wir in die Provence. Irgendein unerklärlicher Zauber liegt auf dieser Landschaft. Ein netter junger Mann erklärte mir mit seinen wenigen Deutschkenntnissen, in Nyons gäbe es einen Parkplatz für Campingwagen. Auch Schatten wäre vorhanden. Es ist heiß, Schatten ist jetzt ganz wichtig geworden. Der Stellplatz für Wohnmobile liegt direkt am Schwimmbad. Der Platz kostet normalerweise für 24 Stunden 3 Euro. Heute funktionierte die Elektronik nicht, deshalb können wir hier kostenlos stehen. In keinem deutschen Reiseführer oder Stellplatzführer ist dieser Platz aufgeführt, nicht mal im Internet hat ihn jemand erwähnt. Bei Nyons versuchte ich bei einer bekannten Kooperative Olivenöl zu bekommen. Der halbe Liter wird hier für 14,60 Euro verkauft. Wir warten, vielleicht verkauft jemand günstiger kaltgepresstes Olivenöl.
Samstag, 04.09.2004
Abfahrt: Nyons, 13:45 Uhr
Ankunft: Rasteau, 17:30 Uhr
Tageskilometer: 60
Route: D538, Nyons – Vaison-de-Romans
D977, Vaison-de-Romans – Sablet
D69, Sablet - Rasteau
Übernachtung: Rasteau, Domaine de La Girardiere
Wetter: sonnig, 33 Grad
Die Nacht kühlte dank des Mistrals angenehm ab. Morgens machten wir uns gleich auf den Weg, die Stadt Nyons zu besichtigen. Die Stadt hat eine Stadtmauer, die rund um die Altstadt geht. Die Kirche liegt auf einem Hügel über der Stadt. Schöne Gässchen kann man in der Altstadt finden. Um die Stadtmauer führt ein überdachter Weg, in dem viele kleine Wohnungen liegen. Auf dem Hauptplatz sahen wir bei einer Tasse Cafe-au-lait dem samstäglichen Treiben zu. Das Tanken erledigten wir auch im Ort. Wir stellten fest, daß Diesel bei den Supermärkten um einiges billiger ist als in konventionellen Tankstellen. So kostete 1 Liter Diesel 88 Cent. An Tankstellen wurde zwischen 97 Cent und 1,02 Euro pro Liter verlangt. Als wir Nyons schon verlassen wollten, stieg uns am Stadtausgang ein intensiver Lavendelduft in die Nase. Wir parkten unser Womo nochmals nahe dem Schwimmbad und gingen dem Geruch nach. Auf dem Weg zu einbogigen Brücke kamen wir an einer Lavendeldestillerie vorbei. Wir sahen den Arbeitern bei der Arbeit zu und besorgten noch einige Geschenke in Form von Seifen. Hier bekam ich auch das Lavendeldestilat zu einem angebrachten Preis. Weiter gings dann nach Vaison-de-Romans. Die mittelalterliche Stadt liegt auf der anderen Seite des Flusses, auf einem Berg. Ganz oben sieht man noch Reste einer alten Burg. Die Ausgrabungen im älteren Stadtteil sahen wir uns von der Straße aus an. Das Gelände ist nur durch einen Gitterzaun eingegrenzt. Die einbogige Brücke über den Oueze ist ähnlich, die der Nyons, stammt auch aus der gleichen Zeit. Sehr heiß war es beim Stadtrundgang. Das Womo stand am großen Parkplatz mit vielen französischen Womos. Überhaupt sieht man hier fast nur französische Womos. Weiter fuhren wir nach Sablet, die Domaine-du-Parandou für die Nacht aufzusuchen. Leider hatten wir kein Glück, das Winzergut war geschlossen. Ein paar Kilometer weiter fanden wir in Rasteau Ersatz. Da es auf dem Hof 3 Hunde und einen Kater gibt, konnte unsere Gima leider nicht nach draußen. Sie nahm die Situation gelassen hin, und schlief lieber bei dieser Hitze.
Sonntag, 05.09.2004
Abfahrt: Rasteau, 9:00 Uhr
Ankunft: Carpentras, 12:30 Uhr
Tageskilometer: 59
Route: D977, Rasteau – Vaison-la-Romaine
D938, Vaison-la-Romaine - Carpentras
Übernachtung: Carpentras, Camping beim Sportgelände
Wetter: heiter, 35 Grad
Die Nacht hatte nicht wirklich abgekühlt. Auf dem Winzergut waren wir ab 20.00 Uhr alleine. Um 8.00 Uhr heute morgen kamen wieder Arbeiter und verladeten Wein. Als wir wegfuhren, war wieder niemand mehr da, wir konnten uns nicht einmal mehr bedanken. Zurück ging es entlang der Dentilles-de-Montmirail nach Vaison-la-Romaine, dann weiter nach Malaucene. In einem Reisebericht im Internet lasen wir, der Ort sei sehenswert. Wir fanden das nicht so, das schönste war der Flohmarkt. Hier wird auch alles verkauft, was sich irgendwie zu Geld machen läßt, angefangen von Geschirr aus vergangenen Tagen bis zur Jauchepumpe. Wir entschieden uns dann, entgegen Planung heute nicht auf den Mont Ventoux zu fahren. Da Sonntag war, dazu noch schönes Wetter, waren viele „Jan Ulrichs“ unterwegs, um mal das Gefühl der Tour de France zu erleben. Wir fuhren weiter nach Carpentras. Über dem Land lag eine bleierne Luft. Kein Wölkchen am Himmel und keine Brise, die etwas Abkühlung verschaffte. In Carpentras gab es keinen Wohnmobilstellplatz, deshalb fuhren wir zum Campingplatz. Durch die Hitze waren wir doch ganz schön geschafft. Den Nachmittag verbrachten wir mit Nichtstun. Trotz des Schattenplatzes hatten wir im Wohnmobil noch 34,5 Grad. Gima hatte einen Verehrer. Sie zeigte dem Kater, der doppelt so groß war wie sie, wer hier das Sagen hat. Zu unserer Belustigung umschwärmte sie der Kater und zeigte seine sämtlichen Künste, die er so drauf hatte.
Montag, 06.09.2004
Abfahrt: Carpentras, 13:00 Uhr
Ankunft: Mazan, 16:45 Uhr
Tageskilometer: 106
Route: D974, Carpentras – Bedoin
D138, Bedoin – Caromb
D13, Caromb – Le Barroux
D 938, Le – Barroux – Malaucene
D 974, Malaucene – Mt-Ventoux – Carpentras
D4, Carpentras – Abzweig D1
D1 – Mazan
D 163, Mazan – Domaine du Bon Remede
Übernachtung: Mazan, Domaine du Bon Remede
Wetter: heiß, 34 Grad (auf dem Mont-Ventoux, 1909 m, 17 Grad)
Ein paar Wolken am Morgenhimmel ließen uns aufatmen. Leider waren die bald verzogen und es wurde wieder sehr heiß. Erst fuhren wir mit dem Womo nach Carpentras und parkten bei der Pyramide (dort gibt es auch eine Entsorgungsstation). Wir schlenderten durch die Stadt. Die Häuser verschafften uns noch etwas Kühle. In den Colonaden tranken wir unseren Cafe-au-lait und aßen Nuss-Croissants dazu, die herrlich schmeckten. In der Stadt ging es am Morgen noch geschäftig zu. Später fuhren wir weiter Richtung Mont Ventoux. Eigentlich wollten wir über Bedoin auf den Berg. In Bedoin fand der Wochenmarkt statt. Kurzerhand wurde die Straße zum Mont Ventoux gesperrt. Über eine Umleitung kamen wir wieder auf die D938 nach Malaucene. Die Fahrt über die Dörfer war aber sehr schön. Ab Malaucene ging es dann auf den Berg. Einige Radfahrer strampelten sich ab, um den Berg zu besiegen. Es waren auch ältere Männer, die sich noch was beweisen wollten. Die Auffahrt war auch für Womos grandios. Die höchste Steigung betrug 10,9 %. Der Durchschnitt lag bei 7,9 %. 21 Kilometer lang ist die Strecke auf den Gipfel (bei 1909 m). Ach wie angenehm kühl war es doch auf dem Berg. Bei der Abfahrt kamen uns noch einige „Jan Ulrichs“ entgegen. Wir halfen einem jungen Mann mit einem Getränk aus, der kurz vor dem Gipfel keine Kraft mehr hatte. Er schaffte die restliche Strecke dann doch noch. Die Abfahrt führte durch den Wald. Es gab viele schattige Parkplätze. In Carpentras füllten wir bei Leclerc unseren Lebensmittelvorrat wieder auf. Die Lebensmittel haben in etwa Preise wie bei uns, allerdings sind Möbel, Haushaltswaren usw. billiger.
In Mazan fuhren wir zur Domaine du Bon Remide.
Dienstag, 07.09.2004
Abfahrt: Mazan, 8:15 Uhr
Ankunft: Rossillon, 15:30 Uhr
Tageskilometer: 114
Route: D163, Domaine – Mazan
D942, Mazan – Sault-en-Vaucluse
D 30, Sault – Rustrel
D22, Rustrel – Apt
N 100, D201, D105, Apt - Roussillon
Übernachtung: Roussillon, Parkplatz am Ocra-Werk
Wetter: heiß, 34 Grad
Diese Nacht hatten wir wegen der nahen Straße und des Verkehrs schlecht geschlafen. In der Domaine fängt man schon um 7 Uhr zu arbeiten an. Die Kinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht, die fängt um 8.30 Uhr an. Erst mußten wir zurück nach Mazan, um weiter Richtung Sault fahren zu können. In Villes-s-Auzon bog die Straße nach Sault über die Nesque-Schlucht ab. Die ist nur für Fahrzeuge bis 3,4 m Höhe zu befahren. Man fährt hoch über dem Fluß entlang, der sich tief in die Felsen geschnitten hat. Die schönste Aussicht hat man vom Aussichtpunkt Belevue aus. Schnell kommt man dann wieder in die Ebene, bald ist man in Sault. In Sault gibt es einen Parkplatz für Womos beim Friedhof. Entsorgen kann man am nahegelegenen Campingplatz. Vom Parkplatz ist man schnell im Ort. Der Ort ist klein, aber besonders hübsch. Kleine Gässchen durchziehen den Ort, immer wieder werden Blicke auf die Umgebung freigegeben. In und um Sault gibt es viele Lavendel-Destillen. Man muß nur der Nase nach fahren, um fündig zu werden. Der beste Nougat kommt auch aus Sault. Der Maitre de Nougat hat direkt am Hauptplatz sein Geschäft. Weiter ging es durch Eichenwälder, vorbei an einem mitlitärischen Gelände nach Rustrel. Nach Apt sind es nur noch wenige Kilometer. In Apt kann man gleich nach der Brücke, nah am Stadtzentrum parken. Da es um die Mittagszeit war, war wenig los in den Straßen, die Geschäfte hatten geschlossen. Von Apt aus ging es nach Roussillon, wo wir in den Ockersteinbrüchen spazieren gehen wollten. Gleich vor Roussillon weist ein Schild auf ein Ocra-Werk mit einem schönen Parkplatz hin. Wir dachten, das wäre der im Internet angeprießene Stellplatz beim Ocra-Pfad. Wir gingen mit Camcorder und Foto bewaffnet dorthin, wo alle Leute hingingen. Der Eintritt kostete 5 Euro pro Person. Wir dachten, das sei eine Werksbesichtigung, von da aus käme man zum Ocra-Pfad. Weit gefehlt. Wir besichtigten alle Arten von Ockerfarben und deren Zusammensetzung (die Führung war nur in französisch). Danach wurden wir in ein Museum des Werkes geschleust, wo alle möglichen Roben aus Metallfäden von Künstlern gezeigt wurden. Die Erläuterung war auch wieder nur in französisch. Da nach dem Eintritt in das Gebäude alle Türen wieder verschlossen wurden, gab es für uns kein Entrinnen. Also sahen wir uns geduldig diese Kunstwerke an, ohne auch nur eine Ahnung davon zu haben, was das sollte. Nach dieser Besichtigung sollte man noch in die Bibliothek. Wir und einige Franzosen haben uns die Tür nach außen wieder aufsperren lassen. Die Erlösung. Wir versuchten noch im Ort den Stellplatz aus dem Internet-Reisebericht aufzusuchen, aber den gab es nicht mehr. Dort war ein gewöhnlicher kostenpflichtiger Parkplatz für höchstens 4 Stunden für Pkw und Wohnmobile. Für die Nacht zogen wir uns wieder auf den Platz beim Ocra-Werk zurück. Wir waren nicht alleine, ein Womo aus Italien leistete uns Gesellschaft.
Mittwoch, 08.09.2004
Abfahrt: Roussillon, 11:45 Uhr
Ankunft: Fontaine-de-Vaucluse, 14:30 Uhr
Tageskilometer: 53
Route: D2, Roussillon – Gordes
D2, Gordes – Le Imbert
D100/D24, Le Imbert – Fontaine-de-Vaucluse
Übernachtung: Fontaine-de-Vaucluse, Wohnmobilstellplatz
Wetter: heiß, 33 Grad
Die Nacht auf dem Parkplatz in Roussillon war ruhig und kühl. Bevor die ersten Besucher zur Ausstellung kamen, fuhren wir zum Reserveparkplatz für Womos in Roussillon. Von dort aus war es nicht mehr weit in den schönen Ort. Roussillon ist geprägt von den Farben der Ockerfelsen. Viele Häuser im Ort sind aus dem 17. Jahrhundert. Die Straßen sind sehr schmal, manchmal müssen Pkw´s in den Kurven ranchieren. Liebevoll sind die alten Häuser mit bunten Blumen geschmückt. An allen möglichen und unmöglichen Stellen stehen Stühle und Tische der Cafes. Vom Ort aus ist es nur ein Katzensprung zum Ockerpfad. Die Umgebung von Roussillon ist hügelig. In der Ferne sieht man Gordes auf einer Anhöhe liegen. Im Ockerwerk besorgten wir uns noch Pigmentfarben, bevor wir nach Gordes fuhren. Gordes kann man auch nicht mit dem Womo befahren. Der Parkplatz für Campingcars liegt 2,5 km außerhalb. Zu den Bories ist es vom Parkplatz auch noch ca. 3 km. Aufgrund der großen Hitze entschlossen wir uns nach Fontaine-de-Vaucluse zu fahren. Das liegt in einem Tal an einem Fluß und ließ Kühlung erhoffen. Der dortige Wohnmobilstellplatz mit Entsorgung liegt nahe dem Zentrum und es gibt Schatten. Auf dem Platz befinden sich fast ausschließlich französiche und belgische Womos. Die Deutschen sind um diese Zeit sehr rar in der Provence. Das scheint daran zu liegen, daß die älteren Womofahrer nicht französisch sprechen und deshalb lieber Touristenorte aufsuchen, wo deutsch oder eventuell noch englisch gesprochen wird. Die jungen Urlauber sind schon zu Hause, die Ferien sind vorbei. Überhaupt fällt uns auf, daß sehr wenig englisch von den Einheimischen gesprochen wird. Auch Führungen werden fast ausschließlich in französisch durchgeführt. Fontaine wirkte durch die Touristen als lebhafter Ort. Im Winter ist hier bestimmt der Hund begraben. Der Ort liegt schön in einem Talkessel, umgeben von hohen ausgewaschenen Felswänden, eine Burgruine liegt auf einem Felsstock und ein Fluß mit viel Wasser (was in der Provence bisher rar war) durchfließt den Ort. Überall säumen Cafes die Ufer und eine schöne alte Papiermühle kann besichtigt werden. Dort gibt es auch zu horenten Preisen handgeschöpftes Papier zu kaufen.
Donnerstag, 09.09.2004
Abfahrt: Fontaine de Vaucluse, 8:45 Uhr
Ankunft: Menerbes, 17:45 Uhr
Tageskilometer: 50
Route: D25, Fontaine de Vaucluse – L’Isle sur la Sourge
D936, D22, L’Isle sur la Sourge – Courtelles
D100, D188, D176, D188, Courtelles - Menerbes
Übernachtung: Menerbes, Parkplatz beim Bouleplatz
Wetter: heiß, 32 Grad
Am Womostellplatz von Fontaine-de-Vaucluse war es sehr ruhig. Die Nacht kühlte auf 6 Grad ab. Das liegt daran, daß der Fluß mit doch viel Wasser durchs Tal fließt. Nach dem Entsorgen fuhren wir nach L’Isle-sur-la-Sourge. Erst kauften wir im Intermarche ein und füllten Diesel nach. Vom Parkplatz beim Sportgelände war es nicht weit in den Ort. Durch Zufall trafen wir hier auf den provencialischen Wochenmarkt. In L’Isle-sur-la-Sourge gibt es 40 Antiquitätenhändler. Der Wochenmarkt ist riesig. Alles wird feilgeboten, ob Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst oder Kleidung. Ein Einheimischer erzählte, daß kaum noch Touristen auf dem Markt sind. Eine der wenigen waren wir. Die Preise sind hoch in der Provence. So kostete ein Orangenbäumchen 60 Euro, ein kleines Olivenbäumchen 40 Euro. Das Städtchen liegt am Fluß Sourge und ist mit Kanälen durchzogen. In einem Kanal war ein steinernes Ohr zu sehen. Ein schönes Schlößchen liegt auf einer der Inseln in der Sourge. Das Wasserrad davor war ganz mit Moos bewachsen. Nach einer Mittagspause fuhren wir weiter nach Opede. Von einem Parkplatz aus ging es bergauf in einen Ruinenort, ähnlich wie Mistras in Griechenland. Es war auch so heiß wie dort seinerzeit. Eine Dose Cola zur Erfrischung kostete in dem kleinen Cafe 3 Euro. Im kleinen Ort waren viele Künstler mit Zeichenblock und Stiften mit dem Hobby beschäftigt. Auf engem Sträßchen ging es weiter nach Menerbes. Hier in der Nähe wohnt Peter Mayle, der Schriftsteller, der das Buch „Mein Jahr in der Provence“ schrieb. In Menerbes gibt es am Bouleplatz einen Parkplatz auch für Busse. Wir fanden ein ruhiges, schattiges Plätzchen auf demselben für die Nacht.
Freitag, 10.09.2004
Abfahrt: Menerbes, 9:45 Uhr
Ankunft: Fontaine-de-Vaucluse, 14:45 Uhr
Tageskilometer: 91
Route: D109, Menerbes – Bonnieux
D 943, Bonnieux – Lourmarin
D 27, Lourmarin – Launs
D973, Launs – Cavaillon
D938, Cavaillon – L’Isle sur la Sourge
D25, L’Isle sur la Sourge – Fontaine-de-Vaucluse
Übernachtung: Fontaine-de-Vaucluse
Wetter: heiß, 32 Grad
Gestern am späten Abend unternahmen wir noch einen Spaziergang durch Menerbes. Das Dorf liegt steil an einem Berg. Manche Häuser haben an der Front eine Steinmauer, ein Stück dahinter sieht man nur noch Fels. Diese Häuser sind in den Fels gebaut. Da es schon dunkel war, konnte man in einige beleuchtete Häuser sehen. Von außen sehen sie oft aus, wie aus dem Mittelalter. Aber innen sieht man manchmal die Überraschung. So sahen wir in ein graues Haus mit blauen Fensterläden. Den Mittelpunkt des Erdgeschosses machte die offene Küche, rundherum wurde gegessen und gewohnt. Richtig liebevoll war es eingerichtet. Bei einem anderen Haus konnte man auch einen Wohnraum mit Essraum auf zwei Ebenen sehen, dahinter eine offene Küche. Einige Häuser dagegen waren nur ein Wohnraum mit Kochecke, dunkel und verwohnt. Heute Morgen machten wir uns bei bewölktem Himmel nochmal auf den Weg in den Ort. Wir schlenderten durch die Gassen des Vorabends und genossen eine schöne Aussicht in die Umgebung. Menerbes soll schönstes Dorf Frankreichs sein. Menerbes ist schön, uns persönlich hat Roussillion besser gefallen. Vielleicht war es auch die Exotic der ockerfarbenen Häuser und der Ockerbrüche, die aussahen, als wäre man in der Wüste. Als wir noch Brot in der Boulangerie von Menerbes besorgten, fing es an zu tröpfeln. Leider war es das auch wieder. Die Sonne suchte sich ihren Weg durch die Wolken und bald schon brannte sie wieder erbarmungslos vom Himmel. In Bonnieux fanden wir keinen günstigen Parkplatz, deshalb wurde es nur ein kleiner Spaziergang im Ort. Auch Bonnieux liegt auf einem Berghang. Wir wanderten bis zur Kirche, die auf der Kuppe des Berges steht. Manchmal muß man über alte unregelmässige, ausgetretene Steinstufen gehen. Manchmal führen kleine Gassen hinauf zur Kirche. Vor der Kirche parkten Pkw`s. Ein Wunder, daß die unbeschadet hier hochkamen. Durch die Combe-de-Lourmarin (Schlucht) ging es nach Lourmarin. Dort war heute Markt. Schon weit vor dem Ort parkten Autos, sämtliche Parkplätze waren belegt. Letztendlich fanden wir einen Parkplatz beim Chateau. Von dort war es nicht weit in den Ort. Der Markt war vielbesucht. Wieder wurde eine Vielfalt von Waren angeboten, die es bei uns kaum gibt. Franz kaufte Wurst ein und besorgte uns zum Mittagessen Gambaspieße mit Buchweizen. Als wir die im Womo verdrückt hatten, zogen wir weiter nach Cavaillon. Wir wollten eigentlich den Ort besichtigen, dort soll es einen kleinen Triumphbogen geben. Da es keinen geeigneten Parkplatz gab, entschlossen wir uns wieder nach Fontaine-de-Vaucluse zu fahren. Am Stellplatz ist es nicht so warm, außerdem können wir morgen wieder entsorgen, bevor es nach St.-Remy-de-Provence geht. Den Nachmittag verbrachten wir mit lesen.
Samstag, 11.09.2004
Abfahrt: Fontaine-de-Vaucluse, 9:30 Uhr
Ankunft: Aigues-Mortes, 15:00 Uhr
Tageskilometer: 135
Route: D25, Fontaine-de-Vaucluse – L’Isle sur la Sorgue
D 936, L’Isle sur la Sorgue – Cavaillon
D99, Cavaillon – St-Remy-de-Provence
D99/D22/D520, St-Remy-de-Provence – Arles
D572, Arles – St-Gilles
D179/D58, St-Gilles – Aigues-Mortes
Übernachtung: Aigues-Mortes, Wohnmobilstellplatz am Hafen
Wetter: windig, 30 Grad
Nach dem Entsorgen haben wir in L’Isle-sur-la-Sorgue gleich wieder Brot und Obst eingekauft. Dann ging es über Cavaillon nach St.-Remy-de Provence. Wir fanden bald einen stadtnahen Parkplatz bei der Touristeninformation. Der Stadtbummel dauerte nicht lange, das Städtchen ist überschaubar, aber dennoch schön. In einem Cafe schmunzelten wir über einen singenden französischen Koch, der Kinsky sehr ähnelte. Als er merkte, daß wir filmten, winkte er in die Kamera und gab noch Kommentar zu seinem Tun. Anschließend fuhren wir durch schöne Platanenalleen nach Arles. Da Samstagmittag war, gab es keinen Parkplatz für unser Womo. Der Campingplatz liegt ziemlich außerhalb, deshalb entschlossen wir uns, zuerst in die Carmarque zu fahren, am Rückweg versuchen wir es noch einmal mit Arles. Eigentlich wollten wir nach St.- Maries-de-la-Mer, haben aber den Abzweig verpasst. Über St.-Gilles, fuhren wir nach Aigues-Mortes. Wir fanden gleich den Womo-Stellplatz am Hafen. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Stadtmauer, die Tore und den Hafen auf dem Rhone-Sete-Kanal. Hier gibt es immer was zu sehen. Hausboote und Yachten kreuzen auf dem Kanal. Der Wind hat zugenommen, man riecht Meeresluft. Am späten Nachmittag sind wir in die nahegelegene Stadt gelaufen. Alle Straßen führen von den Toren ausgehend zum Place de Saint Louis. Die Kirche liegt gleich nebenan. Durch die schönen bunten Fenster erstrahlt sie in difusem Licht. Die passende Musik unterstrich noch das Ambiente. Auf dem Platz liegt ein Cafe und Restaurant neben dem anderen. Es ist richtig gemütlich hier. Durch die hohe Stadtmauer, die die ganze Altstadt umgibt (immerhin 1,2 km) fühlt man sich wie im Wohnzimmer, nicht einmal der Wind war zu spüren. Durch das südliche Stadttor konnte man die Salzberge sehen. Gleich dahinter ist das Meer.
Sonntag, 12.09.2004
Abfahrt: Aigues-Mortes, 8:15 Uhr
Ankunft: Salines-de-Giraud, 16:30 Uhr
Tageskilometer: 134
Route: D979, Aigues-Mortes – Le-Grau-de-Roi
Örtliche, entlang des Etang-du-Repausset
D979, Le-Grau-de-Roi – Aigues-Mortes
D58, Aigues-Mortes – Syvereal
D85, Syvereal – Bac, an der kleinen Rhone
D85, D570, Bac – Les-Saintes-Maries-de-la-Mer
D570, Les-Saintes-Maries-de-la-Mer – Albaran
D37, Albaran – Villeneuve
D36, Villeneuve – St.-Bertrand
D36, St-Bertrand – Sailin de Giraud
Übernachtung: Salin-de-Giraud, bei der Entsorgung
Wetter: heiß, 35,5 Grad
Das Gewitter in der Nacht hat nicht wirklich abgefrischt. Morgens hatte es schon 19 Grad, am Nachmittag sollte es über 35 Grad heiß werden. Nach acht fuhren wir los Richtung Mittelmeer. Man fährt entlang des Rhone-Sete-Canals bis Le-Grau-de Roi. Der Ort ist rein vom Tourismus beherrscht. Ein scheussliches Hotel steht neben dem anderen. Am Meer gab es einen Stellplatz für Wohnmobile. Wir fuhren weiter Richtung Port und entlang des Etang-de-Repausset, bis zum Ende der Straße. Die ersten Flamingos konnten wir fotografieren. Zurück Richtung Aigues-Mortes kommt man bei den Salinen vorbei. Jetzt im September ist wieder Salz geerntet worden, die Halden leuchten weit in die Umgebung ganz in weiß. Nach Les-Saintes-Maries-de-la-Mer nahmen wir eine kleine Nebenstraße, die nach Bac führte. Zu unserer Überraschung endete hier die Straße, eine kostenlose Fähre brachte uns über die kleine Rhone. Am Fähranleger redeten uns zwei ältliche Herren mit Autokennzeichen Krefeld an, wo wir den seien, sie hätten keine Landkarte. Sie wollten der Tour der France Strecke nachfahren. Les-Saintes-Maries-de-Mer kennen wir vom Fernsehen, dort sollen Zigeuner leben, im Herbst findet die Zigeuner-Wallfahrt statt. Uns präsentierte sich der Ort als Touristenhochburg. Nichts desto Trotz fuhren wir auf den Womostellplatz. Die Gebühr waren 6 Euro. Allerdings hätten wir bis morgen abend dort bleiben können. Leider war der Platz ohne Beschattung, und das bei dieser Hitze. Außerdem stand ein Womo neben dem anderen, wie auf dem Ausstellungsgelände beim Händler. Wir gingen in das nahegelegene Zentrum, hangelten uns die Wendeltreppen der Kirche hoch, um von dort Fotos über die Umgebung des Ortes zu machen. Bei einer Tasse Cafe-au-lait erholten wir uns von der schweißtreibenden Anstrengung. Als wir Richtung Strand schlenderten, hörten wir Lautsprecher-durchsagen, und die Straße zu Stierkampfarena wurde abgesperrt. Wir wußten nicht, was nun kommen sollte, hatten nur eine leise Vorahnung, das es was mit den schwarzen Stieren zu tun haben mußte. Und tatsächlich. Reiter mit ihren Pferden trieben die Stiere zur Arena und wieder zurück. Dies Schauspiel wird nur für die Touristen abgehalten. Nach einer Pause entschlossen wir uns wegen der Hitze weiterzufahren, in die Camargue zum Etang-de-Vaccares. Im Fernsehen sahen wir davon, und wußten daß dort an der Straße Aussichtspunkte zur Vogelbeobachtung eingerichtet sind. Dort gab es Flamingos zu Hauf zu sehen. Wir fuhren dann noch bis zum Ende der Straße entlang des Etangs. Ein Stück müßten wir wieder zurück, um zu den Salinen-de-Giraud zu kommen. Dort fanden wir den Entsorgungsplatz für die Womos. Ein großer, leerer Platz lud uns zur Übernachtung ein. Bald kam ein junges Ehepaar mit einem Jungen per Auto. Das Schild zur Womoentsorgung zeigte auch eine Dusche, die leider nicht offen war. Die Gima hat sich anscheinend erkältet, sie hat kaum noch Stimme. Hoffentlich wird das nichts Ernstes. Momentan ist sie noch lebhaft und frißt auch.
Montag,13.09.2004
Abfahrt: Saline-de-Giraud, 9:00 Uhr
Ankunft: Arles, 10.00 Uhr
Tageskilometer: 42
Route: D36, D570, Saline-de-Giraud - Arles
Übernachtung: Arles, City-Camping
Wetter: heiß, 34 Grad
In der Nacht kühlte es kaum ab, es ging kein Lüftchen. Am Womo-Stellplatz waren noch 2 Deutsche Womos, das kommt eher selten vor. Heute sind wir nach Arles gefahren, um die Stadt zu besichtigen. Jetzt wissen wir auch, warum wir den Campingplatz am Samstag nicht gefunden hatten. Die Route de Crau, die dorthinführt, war wegen der „ferade“ gesperrt. Der Campingplatz liegt ideal 15 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum. Dort bekamen wir einen schönen Standplatz unter hohen Bäumen. Plakate zeigen in der ganzen Stadt, der September ist mit Festen vollgepackt. Die Altstadt zum Amphitheater war noch voll Müll, aber die städtischen Angestellten waren fleißig am putzen und aufräumen. In einem kleinen Cafe beim Amphitheater frühstückten wir. Im Cafe nebenan waren nur Männer an den kleinen Tischen entlang der Hausmauer beim Cafetrinken. Franz hat sich wieder ein wenig in die französische Sprache reingefunden. Er versteht ziemlich alles, und spricht auch immer mehr und immer perfekter. Er kombiniert viele Wörter mit dem Lateinischen, und immer stimmt die Übersetzung. Latein beherrschte er anscheinend mal besser als französisch. Als Kind erkannte er nicht die Wichtigkeit dieser Sprache und hatte auch nicht die richtige Lehrerin dafür. Heute ärgert er sich über die Faulheit beim französisch lernen. Bevor wir wieder durch die alten Straßen und Gassen schlenderten, gingen wir ein Stück entlang der Kaimauer an der Rhone. Die Rhone ist ein ganz schön gewaltiger Fluß. Schön war es dann an einem Platz am Hotel de Ville. Bei der Touristinfo gab es noch ein Kleinod, das Hotel Cäsar. Am Nachmittag waren wir wieder am Campingplatz zurück. Ein paar Klamotten mußten ausgewaschen werden. Außerdem war es gut für Gima, mal einen Tag Ruhe zu haben, sie hat immer noch keine richtige Stimme. Sie lag draußen und schlief, im Womo ist es nicht so schön kühl, ohne einen Durchzug zu haben.
Dienstag, 14.09.2004
Abfahrt: Arles, 9:30 Uhr
Ankunft: Col de l’Ange, 17:15
Tageskilometer: 159
Route: N570, Arles – Point-de-Moines
D17, Point-de-Moines – Mories
D5, N113, Moires – Salon-de-Provence
D17, Salon-de-Provence – Aix-en-Provence
N7, Aix-en-Provence – la Barque
N 96, La Barque – Abzweig D908
D45a bis Aurial
N96, Aurial – Pont-de-l’Etoile
N396, Pont-de-l’Etoile – Gemenos
N 8, Gemenos – Col de l‘Ange
Übernachtung: Col de l’Ange, Parkplatz bei Denkmal
Wetter: regnerisch, 25 Grad
In der Nacht hat es angefangen zu regnen. Von weitem hörte man Donner und sah Blitze. In Arles war nicht viel Regen. Erst machten wir uns auf den Weg in die Chaine-de-Alpilles. Le Baux, die „Tote Stadt“ ist touristisch sehr vermarktet. Vor der Stadt auf den gebührenpflichtigen Parkplätzen war schon eine Menge los. Da wir so eine ähnliche Stadt schon im Luberon besichtigt hatten, fuhren wir nur rund um die auf einen hohen Felsen gebauten Ruinen. In der Nähe des Ortes wurde im 19. Jahrhundert Bauxit abgebaut. Den Namen hat das Aluminiumerz von der Ortschaft le Baux. Die Umgebung ist wild. In Maussane-les-Alpilles machten wir stop. Wir besorgten Obst und Gemüse und Brot. Im Ort gibt es einen überdachten Waschplatz, auf einer Tafel ist zu entnehmen, daß sich hier Napoleon 3. gewaschen hat. Wir wollten uns in dem mit Taubenkot verdreckten Becken nicht waschen. Im Zentrum gab es noch einen schönen Brunnen zu sehen. Eine Ortschaft weiter in Mories besuchten wir eine Ölpresse. Die Produkte sind bekannt, als bestes Olivenöl Frankreichs. Das mag schon sein, die Oliven wachsen in den Bergen. Wir wissen aus Spanien und Griechenland, daß das beste Olivenöl aus den kleinen Oliven aus den Bergen kommt. Allerdings verlangte man hier für 5 l bis zu 96 Euro. Wir kauften einen halben Liter für 16,40 Euro. Auch Rosensirup und Aioli besorgten wir uns. Eigentlich wollten wir uns Salon-de-Provence ansehen, aber der Regen ließ uns lieber weiter nach Aix fahren. Dort war sehr dichter Verkehr und alle Parkplätze belegt oder nur für Pkw’s bis 1,90 m zugelassen. Es machte uns nichts aus, weiterzufahren, hatten wir doch bisher viele Orte besichtigt, wir wollten wieder einmal in die Natur. Südlich von Aix fuhren wir auf die 45a, in der Meinung, dort einen schönen Übernachtungsplatz zu finden. Die Gegend war sehr schön, aber die Straße sehr eng, überall war Kies vom letzten Regen auf die Straße gespült. Weit und breit kein Übernachtungsplatz. Sehr eng war auch die Durchfahrt von Aurial. In Gemesos gab es einen Stellplatz für Wohnmobile, der war leider schon besetzt. Es war schon spät geworden, wir fuhren ein Stück weiter in Richtung Toulon. Ein Parkplatz am Denkmal auf dem Col de l’Ange muß für die Nacht genügen.
Mittwoch, 15.09.2004
Abfahrt: Col de l’Ange, 8:30 Uhr
Ankunft: Les Arcs, 15:00 Uhr
Tageskilometer: 216
Route: N8, Col de l’Ange – Les Camp
D2, Les Camp – Meounes
D554, Meounes – Hyeres
D97, Hyeres – Giens
D97, Giens –Hyeres
N98, Hyeres – Bormes-les-Mimoses
D559, Bormes-les-Mimoses – La Croix Valmer
D93 / D61 / N 98a, La Croix Valmer – Port Grimaud
D558, Port Grimaud – Le Cannet des Maures
N7 / D555, Le Cannet des Maures – Les Arcs
Übernachtung: Les Arcs, Stellplatz für Womo bei den Celliers
Wetter: sonnig, 30 Grad
Der Himmel zeigte am Morgen noch einige Wolken und es war kühl. Entlang des Chaine-de-la-St.-Baume gings bis Meounes. Von dort aus nach Süden, vorbei an der Industriestadt Toulon nach Hyeres. Hyeres ist die Palmenstadt. Die Boulevards sind von verschiedensten Palmen gesäumt. Einige schöne Brunnen waren auf der Durchfahrt in Richtung Meer zu sehen. Über einen Damm, entlang der Salinen ging es zur Ile-de-Giens. Eigentlich dachte ich, man würde rechts die Salinen und links vom Damm Meer sehen. Leider war die linke Straßenseite gesäumt von Campingplätzen, Hotels und Appartements für Touristen. Auf der Insel selbst war nur der Tourismus zu Hause. Wir kehrten wieder um und fuhren entlang der Küste Richtung St.-Tropez. Zur Linken hatte man immer wieder schöne Blicke auf die Corniche-des-Maures, zur Rechten lag das Massif-des-Maures. Bei Lavandou machten wir Stop für eine Mittagspause. In den Ferienorten der Cote Azur darf man nirgends mit dem Womo parken. St-Tropez selbst ließen wir aus, wir fuhren lieber über Ramatuella, das sehr schön inmitten von Pinienwäldern liegt. Anschließend machten wir einen Abstecher in die Berge. Über Grimaud ging es bis le Cannet-des-Maures durch das Massif-des-Maures. Korkeichen und Pinien säumten die Straße. Der Wald wirkte sehr kühl und dunkel. In der Ebene herrschten wieder Weinreben vor. Das noch saftige Grün der Blätter hatte auf der roten Erde eine schöne Wirkung. Nach langem Suchen fanden wir einen Stellplatz für Womos in Les-Arcs bei den Celliers. Dort wird ständig Wein zum keltern angeliefert und viele Einheimische holten ihr Deputat an Wein wieder ab. Auf dem Platz roch es nach Trester, aber er war schattig und später auch ruhig. Die Gima schläft heute den ganzen Tag, nicht mal ihren täglichen Morgenspaziergang wollte sie machen. Außerdem hat sie immer noch eine quiecksende Stimme. Aber sie frißt wie immer. Später sind wir noch in den Ort gelaufen. Les Arcs hat eine sehr schöne mittelalterliche Stadt. Wir schlenderten durch die Gassen, immer wieder andere idyllische Blicke. Die alten Mauern sind bewohnt und hübsch dekoriert. Anschließend gingen wir noch einen Cafe-au-lait und Pastis im Cafe de Paris trinken. Es war schön unter den alten Platanen nur unter der einheimischen Bevölkerung zu sitzen und der schönen französischen Sprache zu lauschen. Als es dunkel wurde kamen wir wieder im Womo an. Gima hatte kaum gegessen und hatte Krämpfe und war total lethargisch. Morgen wollen wir den Veterinär des Ortes aufsuchen, der seine Praxis nur 2 Minuten vom Womostellplatz entfernt hat.
Donnerstag, 16.09.2004
Abfahrt: Les Arcs, 10:00 Uhr
Ankunft: Lorgues, 16:30 Uhr
Tageskilometer: 196
Route: N7, Les Arcs – Cannes
D109/D9, Cannes – Grasse
N85, Grasse – Vieraute
D21, Vieraute – Comps sur Artuby
D955, Comps – Draguignan
D557 / D562, Draguignan – Lorgues
D10, Lorgues - Domaine
Übernachtung: Lorgues, Domaine Jean Baptiste
Wetter: Schauer, 25 Grad
Gima hatte weiterhin Krämpfe und war lethargisch. Wir gingen um 9:00 Uhr mit ihr zum Veterinär in die Sprechstunde. Vorher hatten wir uns gründlich vorbereitet, um dem Tierarzt auf französisch antworten zu können. Der liebe Viehdoktor sprach jedoch auch englisch, was die ganze Sache erleichterte. Er sah Gima fest in die Augen und streichelte ganz sanft über ihren Kopf. Gima wurde ganz sanft und ließ alle Untersuchungen klaglos über sich ergehen. Der Arzt stellte eine Bronchitis fest und verpasste ihr eine kombinierte Spritze mit Penicilin. Franz muß am Montag nochmal nachspritzen. Das Sprechzimmer des Veterinärs war uralt eingerichtet, die Tapeten kamen von der Wand und der Decke, einfache weiße Plastikstühle (waren vielleicht mal weiß) standen im Wartezimmer. Der Tierarzt war so lieb und zuvorkommend, da störte die marode Praxis nicht. Wir packten unseren Stubentiger wieder in die Box, bedeckten sie mit einer Decke, damit sie ungestört schlafen konnte, und fuhren weiter zum Masif-de-Esterell. Heute fuhren wir nicht an der Meerseite entlang, sondern sahen uns von Landseite das rotbraune Gebirge an. Die Straßen waren wieder von Korkeichen gesäumt. Bei Cannes war der Verkehr dann wieder viel dichter. Wir bogen Richtung Grasse ab. Eigentlich wollten wir uns in Grasse die Parfümherstellung ansehen, aber Grasse liegt im Gebirge, es gibt keine Parkplätze für Wohnmobile. Einen Campingplatz wollten wir auch nicht anfahren. Deshalb fuhren wir gleich weiter auf der Route de Napoleon Richtung Digne. Was war das für eine schöne Fahrt. Zwei große Pässe mußten passiert werden, einer über 1200 m hoch. Es fing an zu gewittern. Das gab schöne Stimmungen. Vom Col-de-Pilon aus konnte man das Meer sehen, aber auch einen schönen Blick auf den Stausee St. Cassien. Bald bogen wir Richtung Westen ab, wir wollten zur Verdon-Schlucht. In Comps verfehlten wir die richtige Straße. Wir fuhren durch einen Truppenübungsplatz Richtung Draguignan. Die Straße führte durch die schöne Gorges-de-Chateau-Double, die durch den Nebel sich wildromantisch zeigte. Auch in Draguignan gab es keinen Stellplatz für Wohnmobile, deshalb fuhren wir weiter nach Lorgues zur Domaine de Jean-Baptiste. Eigentlich war das Weingut nur 14 Kilometer vom Stellplatz in Les Arcs entfernt, wir fuhren aber 196 km rund herum. Am Abend wurde Gima wieder lebhafter, sie unterhielt sich auch wieder mit uns. Aber sie ist noch sehr müde und pennt die ganze Zeit. Sie macht einen Gesundheits-Schlaf.
Freitag, 17.09.2004
Abfahrt: Lorgues, 8:45 Uhr
Ankunft: St. Croix de Verdon, 16:30 Uhr
Tageskilometer: 167
Route: D10 /D557, Lorgues – Aups
D957, Aups – Aiguines
D71 / D90, Aiguines – Trigance
D955, Triganes – Point Sublime
D952, Point Sublime – bei Palud
D23, Route de Crete
D952, Palud – Maustiers St. Marie – Riez
D11, Riez – St. Croix de Verdon
Übernachtung: St.- Croix de Verdon, Wohnmobilstellplatz
Wetter: sonnig, 28 Grad
Nach den abendlichen Gewittern war die Luft heute klar. Mit 28 Grad war es auch nicht mehr übermäßig heiß. Gima redet wieder wie ein Buch und hat den Schelm im Nacken. Die Spritzen von gestern zeigen volle Wirkung. In Lorgues versorgten wir uns wieder mit Lebensmitteln und tankten das Womo wieder auf. Über Aups fuhren wir zur Verdon-Schlucht. Bei Aiguines hatten wir einen schönen Blick auf den Lac-de-Ste.-Croix. Im Hintergrund konnte man den Mont Ventoux ausmachen. Luftlinie ist er ja gar nicht so weit entfernt. Wir fuhren um die Verdon-Schlucht zuerst auf der linken Seite, dann auf der rechten. Anfangs konnte man nur vom Womo aus schöne Blicke von der Schlucht erhaschen. Wir waren momentan enttäuscht, daß es keinen Parkplatz gab, um mal in die Schlucht zu sehen. Vor den Tunnel de Fayer war der erste Aussichtspunkt in die Schlucht. Der Blick auf die Felswände und den Verdon war überwältigend. Ein Stück weiter ging es über die Pont-de-Artuby. Die einbogige Brücke überspannt die nicht weniger spektakuläre Arbuty-Schlucht. Hier fließen Artuby und Verdon zusammen. Ein kleines Stück weiter, von den Balcons-de-la-Mescla hatte man wieder einen schönen Blick in die Schlucht und auf die hoch über der Schlucht führende Route de Crete. Der weitere Verlauf der Straße führt abseits der Schlucht über Trigance zum Pont Sublime. Der Ort Trigance liegt schön an einem Hügel, behütet von dem hoch darüber liegenden Chateau. Ab dem Pont Sublime fährt man auf der rechten Seite des Canyon. Schon bald zweigt die Route de Crete ab. Von da hat man spektakuläre Ausblicke auf den Grand Canyon de Verdon und die Umgebung. Kletterer seilten sich über die steilen Felsen in den Abgrund, und kletterten wieder hoch. Schwindelerregend! Die Route de Crete ist teilweise schmal ohne Absicherung zur Schlucht. Aber die Fahrt war herrlich. Es waren auch nicht so viele Touristen unterwegs. Kommt man zum Schlucht-Ende werden schöne Blicke auf den Lac-de-Ste.-Croix frei. Der Stausee leuchtet in allen Türkis- und Blaufarben aus der sanfteren Landschaft. Eigentlich wollten wir Moustiers-St-Marie besichtigen, wir waren jedoch von der Fahrt um die Schlucht so mit Eindrücken abgefüllt, daß wir lieber einen Übernachtungsplatz suchten. Da in Moustiers-St-Marie kein Womostellplatz ist, sind wir über Riez nach St.-Croix-de-Verdon gefahren. Der Stellplatz liegt am Ortsanfang, mit Blick auf den See. Der Ort ist ein richtiges Kleinod. Den Tag beendeten wir mit einem Cafe-au-lait auf der Terrasse hoch über dem See.
Samstag, 18.09.2004
Abfahrt: St. Croix de Verdon, 9:00 Uhr
Ankunft: Trigance, 11:45 Uhr
Tageskilometer: 72
Route: D111, St. Croix de Verdon – Moustiers Ste. Marie
D952, Moustiers Ste. Marie – Palud
D23, Palud – Hotel an der Route Crete und zurück
D 952, Palud – Point Sublime
D955, Point Sublime - Trigance
Übernachtung: Trigance, Wohnmobilstellplatz
Wetter: sonnig, 29 Grad
Heute wollten wir den Grand-Canyon de Verdon von der anderen Seite nochmals komplett umrunden. Erst ging es direkt von St. Croix nach Maustiers. Maustiers lag im Sonnenlicht. Dann ging es zur Gorge-de-Verdon. Gleich hinter Moustiers am Eingang der Schlucht hatte man einen schönen Blick auf den Lac-de-St.-Croix mit dem Zufluss des Verdon-Flusses. Gestern floß noch wenig Wasser des Flusses in den See, das Wasser war klar. Heute war die Situation anders. Viel schlammiges Wasser kam aus der Schlucht. Leider konnte man nicht in die Schlucht filmen, da tief in der Schlucht Schatten war. Wir bogen in Palud auf die D 23 ab, wo wir am Vortag von der Route de Crete auf die D 952 kamen. Der Hinweis zu Route de Crete fehlte allerdings, sondern war ca. 2 km weiter, wo wir am Vortag zur Schlucht fuhren. Die Route de Crete war nur ca. 6 km von der Gegenrichtung befahrbar, dann zeigte ein Schild, die Sperrung an. Eigentlich ist es ja klar, denn die Route de Crete ist schmal, steil und nicht zum Abgrund gesichert. Man kann sie also nur in einer Richtung befahren. Wir fuhren wieder zurück nach Palud, ließen die Route de Crete dann aus, weil wir sie am Vortag von Osten her schon befuhren. Der Verdon-Fluß hatte tatsächlich viel mehr Wasser, heute waren Canyoning-Fahrer unterwegs. Bis Trigance fuhren wir noch. Dort wollten wir in der Boulangerie Brot besorgen und vor dem Dorf parken. Was für eine Überraschung. Es gab einen kleinen Wohnmobilstellplatz, für höchstens 4 Fahrzeuge. Er hatte Entsorgung und Stromanschluß. Die Gebühren von 5 Euro sind wirklich günstig. Es war nicht allzu heiß, also blieben wir gleich hier. Später zog es uns ins Dorf, bei Cafe und Pastis ließen wir die Tour Revue passieren. Uns fallen immer wieder Heiner und Rita ein, die wären bestimmt von der Tour begeistert. Gemütliche Fahrten durch atemberaubende Landschaften, hübsche Dörfer, Sonne und die Cafes im Freien. In Tragance, traf sich abends die Herrenwelt zu Jagd. Hunde trugen Glocken, damit sie auf der Jagd nicht erschossen werden, wie im Allgäu die Tiere auf der Alm. Die Alten und die Frauen trafen sich schön angezogen in der Bar. In so einem Dorf ist ja sonst nichts los.
Sonntag, 19.09.2004
Abfahrt: Trigance, 9.00 Uhr
Ankunft: Vacheres, 16:00 Uhr
Tageskilometer: 130
Route: D90 / D71, Trigance – Aiguines
D957, Aiguines – Moustiers Ste. Maries
D952 / D56, Moustiers Ste. Maries – Valensole
D 6, Valensole – La Fuste
D907 / D14, La Fuste - Vacheres
Übernachtung: Vacheres, Parkplatz vor dem Ort
Wetter: sonnig, 28 Grad
Um 6.00 Uhr morgens wurden wir von lärmenden Menschen geweckt. Es waren Jäger und Jägerinnen. Wenn Franzosen auf Jagd gehen, ist das irgendwie lustig. Zuerst findet ein großes Palaber statt. Dabei werden Sektoren den Jägern zugeteilt. Die Jäger und Jägerinnen sind voll aufmunitioniert und haben Sicherheitswesten in Leuchtfarben an. Hunde sind mit Leuchtbändern oder Glocken behangen. Am Ortseingang hängt ein Plakat auf dem zu ersehen ist, welcher Sektor heute bejagt wird. Das ist für Pilzsammler und Spaziergänger wichtig, wird doch auf alles geschossen, was sich im Wald bewegt. Es gab schon viele Jagdunfälle mit Toten, deshalb die Sicherheitswesten. Bei uns gehen einzelne Jäger in den Wald, getarnt und warten auf das Wild. Dabei geht es leise zu. Ganz anders bei den Franzosen. Die Hunde mit den Glocken scheuchen Niederwild wie Fasan, Rebhuhn usw. auf, die Jäger schießen, ein anderer Jagdhund holt dann die Beute. Kurz nach neun sah man die Jäger wieder aus dem Wald kommen, aber keinen mit Beute. Vielleicht gehen die ja in die Kirche. Andere Länder, andere Sitten, heißt es immer.
Nach diesem Erlebnis fuhren wir nochmals die Südseite der Verdonschlucht in entgegengesetzter Richtung. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf den Canyon, aber die besten Blicke bietet die Route de Crete. Moustiers-Ste.-Maries sahen wir uns anschließend an. Es war vormittags, und noch nicht zu heiß auf dem unter dem Ort gelegenen Parkplatz. Wir müssen immer darauf achten, daß das Womo nicht zu heiß wird, das Gebläse können wir nicht einschalten, da gima darauf mit Bronchitis reagiert. Das Dorf ist ganz vom Tourismus gezeichnet, aber trotzdem reizvoll. Wir gingen den beschwerlichen, steilen Weg zur hoch über dem Dorf gelegenen Kapelle. Der Weg nach oben war noch einigermaßen zu schaffen. Nach unten wurde es schwieriger, die Stufen waren glatt und abfallend. Von oben hatte man einen herrlichen Blick auf den Ort. Der Stern, der über der Schlucht hängt, ist leider kaum auszumachen, man kann ihn auch nicht filmen oder fotografieren. In Moustiers werden an allen Ecken Fayance-Artikel verkauft. Mittagspause machten wir dann auf dem Parkplatz im Womo. Unsere Katze war an der Leine und ging vor dem Womo auf und ab. Bald gesellte sich ein Schweizer zu uns. Der große Schäferhund raste aus dem Auto, auf gima zu. Franz riss an der Leine und holte gima ins Womo. Den Hund stieß Franz mit dem Fuß weg. Dann kamen aber schon die Schweizer und riefen ihren Hund zur Ordnung und entschuldigten sich bei uns. Gima war mächtig erschrocken, sie suchte noch lange im Womo den Hund. Weiter fuhren wir Richtung Manosque über das Plateau-de-Valensol. Hier ist Hauptanbaugebiet für Lavendel. Hin und wieder bekommt man eine Nase voll Lavendelduft. Manosque ist kein so schöner Ort, deswegen fuhren wir weiter Richtung Apt. In Vacheres fanden wir vor dem kleinen Ort einen Parkplatz. Wir gingen ins Dorf, das ausgestorben wirkte. In Cafe de Lavande genossen wir unseren Cafe-au-lait und Franz einen Pastis.
Montag, 20.09.2004
Abfahrt: Vacheres, 9:00 Uhr
Ankunft: Sarrians, 14:30 Uhr
Tageskilometer: 105
Route: D14 / D18, Vacheres – Simiane la Rotunde
D51 / D22, Simiane la Rotunde – Rustrel
D179, Rustrel – St. Saturnin les Apt
D943, St. Saturnin les Apt – Apt
N100 / D4, Apt – Carpentras (Route de Tourism)
D950, Carpentras - Sarrians
Übernachtung: Domaine de l‘Oiselet
Wetter: sonnig, 30 Grad
Die Nacht war nicht so kühl, wie wir dachten. 10 Grad zeigte das Thermometer. Der Wind hatte auch sein Rendevouz aufgegeben. Unsere Route führte über kleine Sträßchen, vorbei an Dörfern nach Rustrel, zu den Ockerbrüchen. Eine Wanderung auf dem Colorado-Pfad war ganz schön. Wir sind die weiße Markierung entlanggegangen. Dort gab es Kamine, Fontaines und die weiße Wüste zu sehen. Ein Schild führte in die „Sahara“. Der Weg führte jedoch steil bergan, aus dem Wald heraus. Da wir nichts zu Trinken dabeihatten, und es doch schon sehr heiß war, begnügten wir uns mit dem weißen Pfad. Wir hatten keine Beschreibung, sonst hätten wir uns sicher auf den längeren grünen Pfad eingerichtet. Da wir in Roussillon schon viel Ockerfelsen gesehen hatten, konnten wir es auch verschmerzen, mal nicht alles gesehen zu haben. Jedenfalls konnten wir einige herrliche Aufnahmen machen. Dann ging es weiter nach Apt, um Obst, Fleisch und Brot zu kaufen. Franz tankte wieder beim Supermarkt, dort ist der Diesel 10 Cent pro Liter billiger als an kommerziellen Tankstellen. Auf der „Route de Tourism“ gings über den Col-de-Murs nach Carpentras. Keinen Ort in der Provence haben wir so oft durchfahren, wie Carpentras. In Sarrians beschlossen wir, wieder mal bei einer Domaine zu übernachten. Nach der letzten Enttäuschung, war der Entschluß eine Überraschung. Ein Biobauernhof stellte Plätze für Womo-Fahrer zur Verfügung. So herzlich wie in der Domaine de l’Oistelet waren wir noch nirgends empfangen worden. Uns wurde gleich das Anwesen gezeigt. Man kann nur sagen, ein Garten Eden. Was da alles im Überfluß gedeiht. Wir durften uns überall sattessen. Es gab grüne und blaue Feigen. So schmackhafte Feigen, wie die grünen Feigen hatte ich noch nie gegessen. So frisch vom Baum bekommt man sie ja sonst nirgends geliefert. Die Trauben auf dem Weinberg wurden von Hand gelesen. Sonst sieht man überall die großen Traubenpflückmaschinen in den Weingärten. Die blauen Trauben für den Wein schmeckten sehr süß, und hatten keine Kerne. Beim Haus gab es noch Muskattrauben, die als Tafeltrauben dienen. Die waren vielleicht lecker. Mandeln durften wir auch vom Baum nehmen und probieren. Ich sag ja, wie im Schlaraffenland. Im Obstgarten am Haus gab es noch verschiedene Äpfel und Birnen und Erdbeeren, die ein ganz intensives Aroma hatten, nicht zu vergleichen mit denen aus Spanien. Außerdem gab es alle erdenklichen Gewürze, Gemüse und Blumen im Garten. Bei unserem Rundgang durch den Garten begleiteten uns ein Hund und zwei Katzen. Eine war grau-braun getiegert und hatte blaue Augen. Sie war so schlank wie Gima. Die andere war getupft, etwas kräftiger und hatte grüne Augen. Leider war die Madam nicht mehr zu sehen, als ich mit der Camera unterwegs war, ich wollte doch bei ihr einkaufen. Auf dem Hof gibt es Sirup, Konfitüren, Backwaren und biologischen Wein. Morgen, wenn wir uns bedanken und verabschieden wird sicherlich noch Gelegenheit für einen Einkauf sein.
Dienstag, 21.09.2004
Abfahrt: Sarrians, 9:00 Uhr
Ankunft: Vallon Pont d‘Arc
Tageskilometer: 100
Route: D950, Sarrians – Orange
N7 / D994, Orange – Pont-St-Esprit
D86 / D901, Pont-St-Esprit – St.-Martin-d’Ardeche
D290, St.-Martin-d’Ardeche – Vallon Pont-d‘Arc
Übernachtung: Vallon Pont-d’Arc, Wohnmobilstellplatz
Wetter: Wind, sonnig, 29 Grad
Kurz vor 8 war auf dem Bauernhof viel los. Viele Arbeiter kamen, parkten ihre Autos um dann mit 3 Trekkern und einigen Autos in die Weingärten zu fahren. Auf der Straße, die schmal ist, gab es Stau. Wir hatten Glück, die Obstbäuerin war da, wir konnten uns bedanken, verabschieden und noch Feigen-Konfitüre kaufen. Sie lud uns ein, doch noch ein paar Tage zu bleiben. Das Anwesen, durch das wir gingen sah heruntergekommen aus. Nebenan, war ein eingezäuntes Grundstück mit dem schmucken Bauernhaus und einem schönen angelegten Garten. In Orange führt der Fernverkehr direkt am Arc de Triumph vorbei. Außer dem römischen Theater ist nichts mehr aus dieser Zeit vorhanden, da die Oranier alles abreißen ließen, um Verteidigungsmauern für die Stadt zu bauen. Nur das Theater war verschont geblieben, da die starke Mauer schon zur Verteidigung genügte. Über die Rhone bei Pont-St-Esprit führt eine schöne alte Brücke. Wir parkten am Touristenbüro um die Stadt anzusehen. Einige Kirchen und schöne Brunnen gab es zu besichtigen. In einem Cafe gönnten wir uns ein Frühstück. Anschließend ging es zur Gorges-de-l’Ardeche. Der Anfang der Schlucht war für uns enttäuschend, da wir den Grand Canyon de Verdon kannten. Aber schon bald gab es schöne Ausblicke auf die Schlucht und den Fluß. Einige waren mit Kanus auf der Ardeche unterwegs. Der Höhepunkt war die Pont-d’Arc, eine natürliche, vom Fluß ausgewaschene Brücke. Dann war es Zeit sich um einen Übernachtungsplatz zu kümmern. Entsorgen mußten wir auch dringend. In Vallon-Pont-d’Arc war ein Stellplatz mit Entsorgungsmöglichkeit für Wohnmobile ausgeschildert. Nur durch Zufall fanden wir dorthin, die Ausschilderung war sehr schlecht. Nachdem wir entsorgt hatten, gingen wir in den Ort. Vallon-Pont-d’Arc ist ein gemütlicher kleiner Ort mit einem schönen Rathaus, einer alten Kirche und vielen verwinkelten, idyllischen Gässchen. Beim durchstöbern der Verkaufsmeile entdeckten wir eine Spieldosenuhr. Sie spielt den Bolero von Ravel. Ich werde eine Schatulle dazu töpfern, Franz kann sich dann was einfallen lassen, damit die Musik nicht zu steinern klingt. Im Cafe du Nord vor dem Rathaus genehmigten wir uns Cafe und Pastis. Ein großer schwarz-weißer Kater kam zu Franz, setzte sich bei ihm auf den Schoß und wollte schmusen. Als ein kleiner Hund kam, bekam er Angst und verzog sich lieber im sicheren Haus.
Mittwoch, 22.09.2004
Abfahrt: Vallon Pont-d’Arc, 8:45 Uhr
Ankunft: Pradelles, 18:45 Uhr
Tageskilometer: 231
Route: D57 / D4, Vallon Pont-d’Arc – Aubenas
D578, Aubenas – Mezilhac
D122 / D378, Mezilhac – Gerbier de Jonc
D116, Gerbire de Jonc – Ste-Eulalie
D122, Ste. Eulalie – Chanalettes
D16, Chanalettes – Coucouron
D298, Coucouron – Villeverte
D500, Villeverte – le Monastir sur Gazeille
D31, Le Monastir sur Gazeille – Volhac
D38, Volhac – Taulhac
N88, Taulhac - Pradelles
Übernachtung: Pradelle, Parkplatz vor dem Postkutschenmuseum
Wetter: windig, sonnig, 18 Grad (in den Bergen)
Niemand kam, um die Gebühren für den Stellplatz zu kassieren. Wir fuhren gegen 9 Uhr los in Richtung Aubenas. Über die Kurstadt Vals-le-Bains gings ins Val-de-Volane. Hier gedeihen Esskastanien in rauhen Mengen. Die Straße schlängelt sich langsam auf 1400 m. Von den Bergen aus hat man einen schönen Blick in Richtung Norden zu den Vulkankegeln des Zentralmassivs. Ein solcher Kegel ist der Gerbier-de-Jonc. Ganz in der Nähe, ja fast an seinem Fuß liegt auf 1400 m die Quelle der Loire. Da die Umgebung gebirgig ist und im Winter viel Schnee aufweist, fließen bald viele Bäche in die junge Loire. Schon einige Kilometer weiter in Ste.-Eulalie hat der Fluß jetzt auch im Herbst ziemlich zugenommen. Weiter in Richtung Westen besuchten wir den Vulkansee Lac d’Issarie. Das Maar war schon mal ziemlich ausgetrocknet, jetzt wird es von anderen Zuflüssen wieder gefüllt. Am Ufer steht ein kleines E-Werk. Dann ging es in den Ort Coucouron. Am Vormittag soll Markt gewesen sein, um 14.00 Uhr war nichts mehr davon zu sehen. Am Dorfplatz gibt es einen prima Bäcker. Auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht verfehlten wir die richtige Ausfahrt des Dorfes und kamen in la-Monastier-sur-Gazeille an. Dort war am Ortseingang ein Hinweisschild mit Aire de Service. Wir durchfuhren den engen Ort zweimal in beiden Richtungen, konnten aber keinen Stellplatz und Entsorgungsplatz ausmachen. Da wir nicht noch einmal durch den Ort wollten, fuhren wir auf der Ausfallstraße Richtung Norden weiter. Es ging durch Wälder bis wir den Blick auf die Loire mit einer schönen Burg hatten. In Volhac, direkt an der Loire war ein Stellplatz für Wohnmobile eingerichtet. Da ein Zirkus dort weilte und der Platz auch zwischen zwei vielbefahrenen Straßen lag, beschlossen wir, weiterzufahren. Bei einem Blick auf eine Übersichtskarte sahen wir, daß wir vor den Toren Le Puys waren. Soweit nördlich wollten wir noch gar nicht sein. Die Ardeche und die Lot wollten wir uns noch ansehen. Deshalb beschlossen wir, die Nationalstraße Richtung Aubenes zu nehmen und unterwegs nach einem geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man schon müde ist. In Pradelles fanden wir einen Parkplatz vor dem Kutschenmuseum. Es gibt kein Schild „Interdit for Campingcars“. Bis das Museum morgen früh aufmacht, sind wir schon über alle „Berge“ und behindern somit niemanden. Todmüde bin ich heute, will nur noch ins Bett.
Donnerstag, 23.09.2004
Abfahrt: Pradelles, 9:00 Uhr
Ankunft: Mende, 15:00 Uhr
Tageskilometer: 135
Route: N102, Pradelles – Aubenas
D104, Aubenas – Les Vans
D901, Les Vans - Mende
Übernachtung: Mende,
Wetter: morgens Nebelreisen im Gebirge, dann Sonne, in Mende bewölkt
Durchschnitt: 20 Grad
Am letzten Abend unternahm ich noch einen Spaziergang in Pradelles. Der Ort wirkt ausgestorben. Kaum Menschen, wenige Autos und viele leere Geschäfte und heruntergekommene unbewohnte Häuser. Die Nacht am Parkplatz war deshalb sehr ruhig. Morgens hatte es Nebel, wir sind ja in den Bergen. Nach ca. 3/4 Std. Weiterfahrt auf der N 102 Richtung Aubenas fährt man wieder ins Tal. Der Nebel war bald weg, die Sonne lachte wie gewohnt vom Himmel. Bei Thueyts fuhren wir den Belvedere an, um die „Teufelsbrücke“, die über die Ardeche führt zu besichtigen. Die Straße, die nach unten zum Fluß führt ist schmal und steil, wir probierten es lieber nicht mit dem Womo aus. Richtung Aubenas ging es kurvig entlang des Tales. Man fährt durch jede Ortschaft, nirgends sieht man ein Protestschild, daß der Verkehr aus dem Ort muß. Das ist ja fast nicht möglich, bei dieser gebirgigen Landschaft, wo sollen die Straßen hin. Es müßten viele Tunnels und Brücken gebaut werden, das kostet viel Geld. Ab Aubenas ging die Route Richtung Les Vans. Dort machten wir Stop, um den Ort zu besichtigen. Am Straßenrand fanden wir einen geeigneten Parkplatz. Die Parkplatzsituation in den engen Dörfern ist nicht immer für Womos geeignet. Wir waren während der Mittagszeit im Ort. Bei Don Camillo probierten wir Tapas de Ardechois aus. Das war Tapenade, Weißbrötchen, eingelegte getrocknete Tomaten, Hackbraten mit viel Kräutern der Provence, eine Salami aus der Gegend und ein Eis aus Ziegenmilch. Mir schmeckte alles, nur das Eis aus Ziegenmilch bekam Franz. Der Nachgeschmack war mir zu heftig. Weiter ging es auf der Route der Cevennen. Die Straße verläuft kurvig entlang der Hänge. Immer wieder hat man einen Blick auf die schönen Dörfer. Die Häuser bestehen aus Steinen der Umgebung, auch die Dächer sind mit Steinplatten gedeckt. Diese Architektur harmoniert mit der Umgebung. Weiter Richtung Mende, auf ca. 950 m Höhe, wird die Landschaft karg. Einige Tierställe sieht man hoch oben an den Hängen. Zeitweise fährt man am Fluß Altier entlang. Vor Mende kommt man durch ein Kurbad mit dem Namen Bagnols-les-Bains. Mende erreichten wir am Nachmittag. Auf dem Wohnmobilstellplatz gab es keine Parkmöglichkeit, die Plätze wurden von Pkws belegt. Derweilen fuhren wir (auch noch ein franz. Womo) zur Piscine zum Parkplatz. Am Abend wollen wir es noch einmal versuchen, im Ort einen Platz zu bekommen.
Freitag, 24.09.2004
Abfahrt: Mende, 9:00 Uhr
Ankunft: Roquefort, 16:45 Uhr
Tageskilometer: 109
Route: N88, Mende – Balsieges
D986, Balsieges – Ste. Enemie
D907 B / D907, Ste. Enemie – Aguessac
N9, Aguessac – Millau
D992, Millau – Roquefort sur Soulzon
Übernachtung: Roquefort sur Soulzon, Womo-Stellplatz
Wetter: morgens Regenschauer, dann sonnig, 23 Grad
Wir fuhren gestern Abend noch zum Stellplatz in der Stadt. Da waren schon wieder einige Womos zum Übernachten da. Man muß pünktlich kommen, sonst bekommt man vielleicht keinen guten Platz mehr. Eigentlich wollten wir uns heute Mende ansehen. Der Regenschauer veranlaßte uns, weiterzuziehen. Der Parkplatz in Mende ist knapp bemessen und tagsüber sehr laut. Es nieselte auf der Strecke nach Ste. Enemie, dem Eingang zur Tarn-Schlucht. Als es aufhörte, machten wir uns gleich zu Fuß auf in den Ort. Nach 10 Minuten waren wir wieder zurück, es fing heftig an zu regnen. Nach 1 Stunde war alles vorbei, der Himmel klarte wieder auf, bald war die Sonne da. Mit Kameras ausgerüstet wanderten wir nochmals ins Dorf. Es ist ein sehr schönes Örtchen, liegt an einem Hang und ist sehr gepflegt. Überall in den Gäßchen gibt es Wasserbecken. Die Leute aus den Häusern holen hier auch Trinkwasser und haben immer etwas Zeit für ein paar Worte. Überhaupt wird man freundlich gegrüßt. Vieles im Ort stammt aus dem 12. Jahrhundert, eine kleine Statue gibt es auch aus dieser Zeit. Es waren nur wenige Leute im Ort unterwegs. Aus den Häusern hörte man Musik und Unterhaltung. Mittags aßen wir in einer Pizzeria. Die Pizzas waren sehr groß, auf allen Seiten hingen sie von den großen Tellern. Der Teig war frisch gemacht, ganz dünn und die Pizzen waren dick belegt. Im Holzofen wurden sie gegart. Die schmeckten hervorragend, hungrig waren wir anschließend auch nicht mehr. Nachdem wir uns von der Völlerei erholt hatten, fuhren wir in die Gorges-du-Tarn. Das ist wieder eine ganz andere Schlucht, als die die wir schon kennen. Am Straßenrand kann man immer wieder Felsgestein in verschiedensten Farbtönen sehen. Die Schlucht ist nur für Fahrzeuge bis 3,5 m Höhe geeignet, deshalb wird man auch nicht von Bustouristen ständig gestört. Die Straße führt immer wieder durch in den Fels gesprengte Tunnel, Die Steilwände ragen beiderseits der Schlucht an manchen Stellen mehrere hundert Meter in den Himmel. Millau, hat eine neue Autobahnbrücke, die das ganze Tal überspannt. Sie ist noch nicht fertig, der Verkehr führt immer noch durch die Stadt, wobei es immer wieder zu Staus kommt. Nichts wie weg, ab in die Natur. Wir fuhren weiter nach Roquefort-sur-Soulzon. Von dort kommt der berühmte Käse. Vor dem Ort gibt es einen Stellplatz für Womos mit Entsorgung. Morgen werden wir uns den Ort mal genauer ansehen.
Samstag, 25.09.2004
Abfahrt: Roquefort, 12:30 Uhr
Ankunft: St. Geniez d’Olt, 16:30 Uhr
Tageskilometer: 165
Route: D199, Roquefort – St. Affrique
D25, St. Affrique – Villefranche de Panat
D44, Villefranche de Panat – Bouloc
D95 / D911, Bouloc – Bois du Four
D28, Bois du Four – la Clau
D2, la Clau – Sermels
N9, Sermels – Severac le Chateau
A75, Severac le Chateau – La Canourgue
D998, La Canourgue – St Geniez d‘Olt
Übernachtung: St. Geniez d’Olt, Womostellplatz
Wetter: bewölkt, Nordwind, 20 Grad
Wir erlebten die kälteste Nacht auf dieser Reise. Roquefort liegt höher, wir hatten nur 5 Grad. Auf dem abfallenden Gelände des Stellplatzes gesellten sich noch viele Womofahrer zu uns. Gleich morgens machten wir uns auf, um bei der Besichtigung der Herstellung des berühmten Roquefort-Käses dabei zu sein. Wie immer, war die Führung nur auf Französisch. Wir bekamen allerdings ein Pamflet, auf dem alles Wichtige in Deutsch geschrieben war. Die Vorführung über die geologischen Ereignisse vor über 1 Million Jahre, und die Demonstration über den Bau der 12 stöckigen, riesigen Keller war genial. Ein Franzose fragte mich auf französisch. Ich antwortete: „ich kann in nicht verstehen, ich spreche nicht französisch“. Das gab ein Staunen und ein Gelächter. Die Franzosen wunderten sich, daß jemand an einer Führung teilnimmt, wenn er doch nichts versteht. Die wußten nicht, daß wir vorher das Pamflet bekamen. Franz stellte sich abseits von mir, und amüsierte sich nur, anstatt mir zu helfen. Nachdem Gima ihren Spaziergang erledigt hatte, fuhren wir weiter. Wir wollten nicht wieder zurück nach Millau, deshalb fuhren wir einen großen Bogen um die Stadt. Die Straßen, die waren nur bessere Feldwege. Die Landschaft war von Landwirtschaft geprägt. Wenige kleine Orte gab es nur, ein paar einzelne Höfe. Die Häuser waren mit den roten Steinen der Umgebung gebaut. Wir mußten ein Stück auf der neuen Autobahn fahren (sie ist kostenlos), um ins Tal der Lot zu kommen. Wir nahmen die Straße 998, da die 509 doch zu eng für das Womo schien. In St. Geniez fanden wir einen Womo-Stellplatz direkt am Stadtzentrum. Beim Spaziergang in den Ort verdichteten sich die Wolken, die Sonne schien nur wenig ins Tal, es wurde kühl. Der Ort war sehr belebt, ältere Leute gingen in die Kirche.
Sannstag, 26.09.2004
Abfahrt: St. Geniez d’Olt, 9:30 Uhr
Ankunft: Aurillac, 14:30 Uhr
Tageskilometer: 103
Route: D988, St. Geniez d’Olt – Mine
D 6, Mine – St. Come d’Olt
D987, St. Come d’Olt – Espalion
D920, Espalion - Aurillac
Übernachtung: Aurillac, Womo-Stellplatz
Wetter: bewölkt, 18 Grad
Die Nacht war etwas laut auf dem Stellplatz in St. Geniez. Als wir wieder losfuhren, war es bewölkt. Die Straße führt abseits der Lot bis St.-Come-d’Olt. Über die Lot führen immer wieder schöne alte Steinbrücken. In Espalion führt ebenso eine Brücke über den Fluß, wenn man in den Ort kommt, fallen sofort die Kirche und die Altstadt mit den schönen Steindächern auf. Wir besichtigten das Dorf. Einsame Wege führten in die verstecktesten Winkel, vorbei an Hühnerställen, Gemüsegärten. Immer wieder hat man schöne Ausblicke auf die Dächer Espalions. Da gerade Sonntagvormittag war, gingen viele (ältere) Leute in die Kirche. Bauern aus der Umgebung kamen in ihrem besten Sonntagsgewand. In einer Gasse saßen 6 Katzen an einer Haustreppe, als würden sie auf etwas warten. Es dauerte nicht lange, dann kam eine alte Madam vorbei, mit Futter für die Katzen. Alle Katzen liefen Madam hinterher mit erhobenem Schwanz. Das war ein schöner Anblick. Beim Dorfspaziergang trafen wir immer wieder die gleichen Leute, die auch Gefallen an den Steinbauten hatten. Nach dem Mittagessen ging es weiter der Lot entlang. Das Tal ist eher lieblich, geht aber dann in eine nicht sehr spektakuläre Schlucht über. Die Lot war auch teilweise aufgestaut. Ab Entraygues-sur-Truyere (am Zusammenfluß von Lot und Truyere) ging es auf einer neuen Straße weg von den Flüssen in die bergige Landschaft der Auvergne. Auf der Straße waren Namen wie Lance, Marc usw. zu lesen. Hier fand bestimmt in diesem Jahr die Tour de France statt. In Montsalvy, einem unscheinbaren Dorf an dieser Straße gelegen, gibt es einen Super-Womostellplatz. Er ist neu angelegt, ein Häuschen mit Dusche, Waschraum und Rollstuhltauglicher Toilette (modernst ausgestattet) sind auch dabei. Allerdings liegt der Platz auf einem freien Gelände, hoch über der Landschaft der Auvergne. In Aurillac fanden wir dann gleich den Aire de Campingcars. Er liegt gleich am Stadtzentrum. Wir zogen uns an, um einen Nachmittagsspaziergang in die Stadt zu machen und Kaffee trinken zu gehen. Wir bekamen in der ganzen Stadt keinen Kaffee, Aurillac war wie ausgestorben. Ein paar Leute schlenderten durch die mit Hundescheiße gepflasterten Gassen, alle Geschäfte, Restaurants und Cafe’s waren verrammelt und verriegelt. So eine Stadt, in der am Sonntagnachmittag nichts los ist, kenne ich nicht, komme aber viel in Europa rum.
Wir verlegten das Cafe in unser Womo. Gott sei Dank hatten wir am Vortag beim Patisseur noch Gebäck gekauft, sonst wäre unser Sonntagnachmittag-Kaffee ausgefallen. Morgen wollen wir noch auf den Käsemarkt gehen, der 100 m vom Womo entfernt ist. Hoffentlich werden wir da nicht wieder enttäuscht.
Montag, 27.09.2004
Abfahrt: Aurillac, 10:30 Uhr
Ankunft: Murat, 14:45 Uhr
Tageskilometer: 128
Route: D35 (Route de Crete) Aurillac – Salers
D680, Salers – Puy Mary
D17, Puy Mary – Mandailles St. Julien
Örtliche, Mandailles St. Julien – St. Jaques de Blats
N122, St. Jaques de Blats - Murat
Übernachtung: Murat, Parkplatz bei der Piscine
Wetter: sonnig, 23 Grad
Der erste Blick aus dem Fenster heute morgen bescherte uns Nebel. Wir gingen um kurz vor 9 Uhr wieder in die Stadt, aber alles beim Alten wie am Vortag, es war nichts los. In einer Boulangerie kauften wir Brot und Croissants. Vor der Stadt liegt das Handelszentrum. Da war einiges los. Die Leute waren in den Supermärkten einkaufen. Wir taten dasselbe bei Intermarche. Auch das Auto bekam neue Nahrung. Dann ging es ab in die Berge. Die Route de Crete nimmt die D 35. Die Straße ist schmal, wie ein geteerter landwirtschaftlicher Weg. Es war aber auch nichts los auf der Touristenroute. Hin und wieder kam ein kleiner Ort, Salerkühe weideten auf den Wiesen. Die Salerrinder sind sehr schön. Sie haben einen schlanken Kopf mit schönem Gehörn und ein leuchtend braunes lockiges Fell. Einige Tiere waren auf der Straße, sie sind ausgerissen. In Salers entschieden wir uns für die Straße 680 zum Puy Mary. Die war für Caravans, Wohnmobile und Lkws ab 9 t von 0 Uhr bis 12:45 Uhr gesperrt. Es war 13.00 Uhr, also wagten wir das Abenteuer. Die Straße schmiegt sich eng an die Vulkanberge, es gibt Ausweichbuchten. Zum Puy Mary ging es steil bergan, 15 %. Da die Straße eng ist, können Caravans und Lkws nicht ausweichen, müssen eventuell auf dieser Strecke anhalten und kommen nicht mehr weiter. Die Fahrt war schön, die herbstliche Färbung des Laubes und des Farns gaben das Gefühl, in Skandinavien in der Ruska-Zeit unterwegs zu sein. Über die N 122 fuhren wir nach Murat, wo wir einen Übernachtungsplatz vor der Piscine fanden. Anschließend spazierten wir wieder in den Ort, genossen eine Tasse Kaffee im Freien. Die Sonne lachte vom Himmel, es war angenehm warm. Nachts wird es sehr kühl, deshalb herbstelt es hier auch ganz schön.
Dienstag, 28.09.2004
Abfahrt: Murat, 9:30 Uhr
Ankunft: Thiers, 16:45 Uhr
Tageskilometer: 206
Route: D926, Murat – St. Flour
A75, St. Flour – Ausfahrt 22
D588 bis Brioude
D19, Brioude – Chaise-Dieux
D906, Chaise-Dieux - Thiers
Übernachtung: Thiers, Parkplatz beim neuen Konzerthaus
Wetter: sonnig, 25 Grad
Der Nebel hing heute morgen zwischen den Bergen. Nicht lange, dann war wieder wie immer die Sonne da. Wir fuhren nach St. Flour, Franz hatte die Stadt bei der Tour de France im Fernsehen als schön gefunden. Vor der Oberstadt gibt es einen großen Parkplatz. Endlich wieder eine Stadt, die Leben hat. Wir schlenderten durch die Einkaufsstraßen, besichtigten Kirche und Paläste. Vom Palast der Priester hatte man eine schöne Aussicht auf die Umgebung St. Flours und in die Unterstadt. In der Unterstadt fand gerade ein Viehmarkt statt, die Bauern hatten alle Mühe, ihre Tiere in die Halle zu bringen. Nach dem Entsorgen ging es weiter Richtung Thiers. 1992 fuhren wir durch Thiers. Jetzt nach 12 Jahren, wollten wir mal sehen, ob sich viel verändert hat. Und ob. Ich kannte mich erst gar nicht mehr aus. Das Konzertgebäude, an dem der Parkplatz für Busse und unser Womo sich befand, war neu. Erst vor dem Chateau de Pirou kannte ich mich wieder aus. Dort befindet sich das Touristbüro. Wir fragten nach Miseur Pompon und seiner Madam. Miseur Pompon war Messerschleifer in der Museumsschleiferei, Madam Pompon war sein Hund. Da Miseur immer auf dem Bauch liegend seine Arbeit vollbrachte, lag Madam auf seinem Rücken. Miseur ist seit 6 Monaten in Rente. Gilles ist weiterhin als Lehrer in der Ecole Belevue für die 1. und 2. Klasse beschäftigt. Wir haben sie nicht besucht, wir sind nicht angemeldet, sie würden sich sehr erschrecken. Wir unternahmen eine große Stadtwanderung, die auch an die Durolle führte. Da die Innenstadt Thiers auf einem Berg liegt, mußten wir viele Treppen und Gassen ins Tal der alten Messerfabriken zu Fuß gehen. Der beschwerlichste Weg führte aber über eine steile, lange Straße und weiß Gott wie vielen steilen Treppen wieder in die Stadt hoch. Man kam am Platz der Märtyrer wieder raus. Als wir wieder am Womo waren, fing gerade der Chor mit den Proben an. Ein schöner Abschluß für den Tag.
Mittwoch, 29.09.2004
Abfahrt: Thiers, 9:00 Uhr
Ankunft: Digoin, 13:00 Uhr
Tageskilometer: 113
Route: D201, Thiers – La Guillermie
D122, La Guillermie – Ferrieres sur Sichon
D7, Ferrieres sur Sichon – Lapalisse
D994, Lapalisse - Digoin
Übernachtung: Digoin, Parkplatz an der Loire
Wetter: sonnig, 25 Grad
Die Nacht war sehr ruhig, morgens sah es nach Regen aus. Wir durchfuhren Thiers in Richtung Vichy, bogen aber dann auf die D 201 durch den Naturpark ab. Die Straße war schmal, es ging immer durch den herbstlichen Wald. Ein paar Orte mit ziemlich großen Kirchen, wie St.-Remy-sur-Durolle wurden durchfahren. In Lapalisse kannten wir uns dann von früheren Zeiten wieder auf. Im Ort fährt man direkt auf das Schloß zu. Außerhalb des Ortes befinden sich Steinbrüche mit rotem Gestein. Bis Digoin fuhr man durch eine sanfte, hügelige Landschaft. Immer wieder weideten Charolles-Rinder auf den saftig grünen Wiesen. An einer ökologischen Schweinefarm kamen wir auch vorbei. Die Schweine weideten in Gruppen auf verschiedenen Feldern im Freien. Das gibt es noch selten, daß Schweine nicht eingesperrt sind im Stall. In Digoin kamen wir um die Mittagszeit an. Gleich an der Loire gibt es einen Womostellplatz mit Entsorgung. Leider liegt er direkt an einer großen Straße. Wir fuhren ein wenig weiter und stellten uns auf den wenig frequentierten Parkplatz vor der Stadt an der Loire. Einige Wohnmobile gesellten sich zu uns. Nach einer Mittagspause gingen wir in den Ort und spazierten am Loire Seitenkanal entlang. Der Kanal führt über eine Brücke der Loire. Ein Hausboot gab es auch zu besichtigen. In der Nähe des Bootshafens gibt es einen Bouleplatz. Dort spielten einige Männer ihr Lieblingsspiel und meinten, ich sollte sie doch filmen. Den Gefallen habe ich ihnen gerne getan. Die Cafes im Ort hatten Stühle und Tische schon eingepackt, die Cafes selbst sind verraucht uns ungemütlich dunkel. Wir besorgten uns ein süßes Teilchen und aßen es im Womo. Franz ging mit Gima an der Loire spazieren, Gima ist sehr brav, allerdings fordert sie ihre regelmäßigen Spaziergänge ein. Gima wird öfters gefilmt oder fotografiert (was ihr nicht gefällt). Wir werden sie jetzt zum Model ausbilden und dann Spesen für die Fotos verlangen, damit können wir unseren Urlaub finanzieren (Ha, ha, ha).
Donnerstag, 30.09.2004
Abfahrt: Digoin, 9:45 Uhr
Ankunft: Reyssouze, 16:00 Uhr
Tageskilometer: 108
Route: N79, Digion – Bierre
D17, Bierre – Cluny
Übernachtung: Reyssouze, Parkplatz am Kanal
Wetter: sonnig, 29 Grad
Auf dem Stellplatz in Digoin fanden sich noch viele Womos ein. Zwei Schweizer, 6 Franzosen, 4 Deutsche. Der Nebel hat sich auch bald aufgelöst, es wurde sonnig und sehr warm. In Paray-le-Monial besuchten wir die Basilika, die als Cluny in klein bezeichnet wird. Sie ist gar nicht so klein, aber es fanden Bauarbeiten im Innenbereich statt, man konnte nicht alles besichtigen. Nebenan gibt es einen schönen Priestergarten. Vom aufgestauten Fluß Bourbince aus hat man einen schönen Blick auf die gesamte Anlage der Basilika. Im Ort selbst gibt es sehr schöne kleine Geschäfte zu sehen. Der Blumenschmuck war auffallend. Der Ort muß einen Gärtner oder eine Gärtnerin mit geschmacksvoller Fantasie beschäftigt haben. In Bourgund fällt uns auf, daß Bananen im Freien (nicht in Kübeln) wachsen. Hier sammeln sich derzeit die Stare, um nach Süden zu fliegen. Nach Cluny nahmen wir die Touristenroute, die durch eine schöne Landschaft ähnlich dem Alpenvorland führt. Um Charolles sah man viele Rinder weiden. Die Charolles-Rinder kommen ja aus dieser Gegend. Cluny ist ein Touristenort. Von der ehemals größten Abtei (die Mutterabtei vieler Klöster in Europa) blieb nicht viel erhalten. Nur ein Glockenturm, und ein Teil des Schiffes. Während der französischen Revolution wurde das meiste dem Erdboden gleichgemacht. Säulen, Steine usw. wurden einfach weiterverwendet. Die Pferdeställe existieren noch (vielleicht auch modernisiert). Hier werden Pferde gezüchtet. Auf der D 15 gings über die Saone, bei Reyssouze am Kanal gibt es einen schönen Parkplatz, dort schlugen wir unser Nachtlager auf.
Freitag, 01.10.2004
Abfahrt: Reyssouze, 9:00 Uhr
Ankunft: Clairvaux-les-Lacs, 17.00 Uhr
Tageskilometer: 152
Route: D933a, Reyssouze – Pont-de-Vaux
D2, Pont-de-Vaux – Gr. Matrigist
D11, Gr. Martigist – Cuiseaux
N83, Cuiseaux – Augea
Route de Vins, Augea – Beaufort
D34, Beaufort – Augisey
D117, Augisey – Lons-le-Saunier
D471, Lons-le-Saunier – Bois de Perrigny
D39, Bois de Perrigny – Douciers
D39hoch4, Douciers – Lac de Chalain
D27, Douciers – Clairvaux-les-Lacs
Übernachtung: Clairvaux-les-Lacs, Womostellplatz
Wetter: sonnig, 30 Grad
Nur 2 km von unserem Übernachtungsplatz, in Pont-de-Vaux, entdeckten wir einen schönen Hafen am Kanal mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten. Auch der Ort machte bei der Durchfahrt einen guten Eindruck. Wieder auf Nebenstraßen ging es durch Bauernlandschaft bis Cuiseaux. In der Ferne hatte man Blick auf die Hänge des Jura. Wir fuhren ein Stück die Route de Vins entlang, bogen dann ab auf die Höhen des Jura. Der Jura ist auch jetzt fast 5 Wochen nach unserem ersten Besuch noch schön, die Wälder sind jetzt bunter. In Lons-le-Saunier fanden wir nach längerem Suchen (mit Durchfahren des engen Stadtzentrums) einen Parkplatz ganz im Zentrum. Leider gibt es im Ort keinen Stellplatz, auf den Parkplätzen darf man nur höchstens 15 Stunden stehen. Die Innenstadt war schnell besichtigt. Die Arkaden sind schön anzusehen, noch schöner wäre es, wenn die belebte Einkaufsstraße Fußgängerzone wäre, und nicht vor jeder Arkade Autos parken würden. Ein Stück weiter steht das Hospital. Ein Teil davon ist ein Palast eines Generals aus Zeiten des Sonnenkönigs. Ein Denkmal erinnert an den Autor der Marseillaise, Rouget de Lisle. Die Kirchturmuhr spielt zu jeder vollen Stunde ein paar Töne dieser Melodie. Da es in Lons-le-Saunier keinen Stellplatz gab, wollten wir den vermeintlichen Stellplatz in Douciers aufsuchen, den wir ja schon bei der Hinfahrt entdeckten. Wir suchten ganz Douciers in allen Himmelsrichtugen ab, fanden aber keinen Stellplatz. Der örtliche Campingplatz am See hatte schon geschlossen, wir wurden nach Clairvaux-les-Lacs geschickt. Plötzlich fiel uns ein, daß der Stellplatz in Clairvaux-les-Lacs ist. Durch die falsche Eintragung im Tagebuch, waren wir lange auf der Suche nach diesem Platz.
Samstag, 02.10.2004
Abfahrt: Clairvoux-les-Lacs, 10:00 Uhr
Ankunft: Pontarlier, 12:30 Uhr
Tageskilometer: 80
Route: N78, Clairvoux-les-Lacs – Bonlieu
D75, Bonlieu – Foncine-le-Bas
D437, Foncine-le-Bas - Pontarlier
Übernachtung: Pontarlier, Parkplatz an der Doubs
Wetter: bewölkt, 18 Grad
Heute war ein kühler bewölkter Tag. Geregnet hat es bis zum Abend nicht. Am Womo-Stellplatz, beim morgendlichen Gassigehen mit Gima erlebte Franz was ganz Besonderes. Gima buddelte erst mit der rechten, dann mit der linken Pfote in einem Mausloch. Nach gründlichem Beriechen dieser, kamen nochmals die Pfoten in Einsatz. Dann wurde nochmals an dem Mausloch geschnuffelt. Anschließend setzte sich Gima auf das Mausloch, nahm den Schwanz zur Seite und pinkelte hinein. Danach buddelte sie kurz zu, und meinte brrd, jetzt wäre sie fertig. In Mouthe, dort wo der Doubs entspringt, fand eine Kuh- und Bullenprämierung statt. Auf einer Wiese hinterm Ort waren hunderte von Rindviehern zusammengetrieben. Eine Kuh wurde prämiert, die 14 Jahre alt war, 12 Kälber hatte und in dieser Zeit 100001 l Milch gegeben Die Kühe waren mit Glocken behangen, und waren beim Friseur. Sauber gewaschen waren sie auch. Ganz France Comte traf sich hier. Später fand eine Bulldog-Parade statt. In Mouthe lebt Francis Guy, Olympiasieger von 1992 im Skifahren. Durch die herbstliche Landschaft ging es vorbei am Lac-de-Point nach Pontarlier. In Pontarlier fanden wir einen Parkplatz am Doubs. Erst besorgten wir uns auf dem Markt ein Hähnchen, auf das Gima ganz scharf war. Später gingen wir in die City. Viele Schweizer waren dort anzutreffen. Die Schweiz liegt nicht weit von hier. Anscheinend gibt es hier günstiger Klamotten und Geschirr zu kaufen. Pontarlier ist die Partnerstadt von Villingen-Schwenningen. Die Häuser an der Einkaufsmeile haben einen morbiden Charme. Der Port de Pierre ist das Wahrzeichen der Stadt. Eine Moschee gibt es auch, viele Muslime gibt es anscheinend hier.
Sonntag, 03.10.2004
Abfahrt: Pontarlier, 9:45 Uhr
Ankunft: bei Überstrass, 15:30 Uhr
Tageskilometer: 182
Route: D437, Pontarlier – Morteau
D461, Morteau – Villers-le-Lac
D461, Villers-le-Lac – Morteau
D437, Morteau – Montbeliard
D127, D209, D52, D463, Montbeliard – Delle
D463, Delle – bei Überstrass
Übernachtung: bei Überstrass, auf einem Parkplatz beim Denkmal
Wetter: sonnig, 23 Grad
Entgegen meiner Vorstellung war es nachts ruhig in Pontarlier. Nur den Fluß hörte man rauschen. Morgens wurden wir von ankommenden Autos geweckt. Eltern brachten ihre Kinder zum Bus. Wir fuhren entlang der Schweizer Grenze im Tal der Doubs. Bald fuhr man durch die Schlucht. Links und rechts der Straße vom Fluß ausgewaschener Kalkstein. In Villers-le-Lac machten wir Station, wir wollten sehen, was der Hinweis Saut du Dubs bedeudete. Mit dem Schiff kann man über den zum See aufgestauten Fluß fahren und den kleinen Wasserfall der Doubs sehen. Der Fluß fließt eine Zeit durch die Schweiz, kommt aber bald wieder in Frankreich an, um irgendwann in die Saone zu fließen. Wir kehrten vor der Grenze zur Schweiz wieder um, und fuhren Richtung Nordwesten. Immer wieder überquert man den Fluß, kommt an kleinen Dörfern vorbei. Da es Sonntag war, waren sehr viele Schweizer mit Autos und Motorrädern in Frankreich unterwegs (die Restaurants scheinen in Frankreich günstigere Preise zu haben, als in der Schweiz). Einige Wohnmobile kamen uns auch entgegen. Alles Franzosen. In Hippolyte machten wir Mittagsstop. Vor dem Dorf wies ein Schild auf den schönen Ort. Der Ort war für unsere Ansichten nicht gerade schön. Er war klein, die Häuser verkommen, überrall roch es nach Muff und Schimmel. Am Parkplatz war ein Zirkus stationiert. Weiter ging es nach Montbeliard. Es ist Sonntagnachmittag, Kaffeezeit. Aber an einen Kaffee im Cafe war nicht zu denken. Montbeliard war wie ausgestorben, einige wenige Spaziergänger. Die Fußgängerzone war ganz leer, die Altstadt besahen sich nur ganz wenige Touristen. Wie letzen Sonntag in Aurillac waren wir wieder enttäuscht. Anscheinend ist der Sonntag bei den Franzosen Familientag. Da geht man in die Natur und besucht die Pique-Nique-Plätze mit Kind, Oma und Hund. In einem Vorort fand ein Radrennen statt, überall staute sich der Verkehr. Das Wetter war ja wie geschaffen für solche Veranstaltungen.
Montag, 04.10.2004
Abfahrt: bei Überstrass, 9:15 Uhr
Ankunft: Bad Saulgau, 15:00 Uhr
Tageskilometer: 164
Route: D463, Überstrass – Folgensbourg
D473, Folgensbourg – Hesingue
D419, Hesingue – St.-Louis
D201, St.-Louis – Weil am Rhein
E54 Weil a. Rhein – Rheinfelden
B316, B34, Rheinfelden – Tiengen,
B314, Tiengen – Singen/Hohentwiel
A81 /A98, Singen/Hohentwiel – Stockach
B31 Stockach – Überlingen
Überlingen – Pfullendorf – Bad-Saulgau
Übernachtung: Bad Saulgau, Wohnmobilstellplatz bei der Sonnenhof-Therme
Wetter: sonnig, 25 Grad
Die Häuser im Haute Alsass sind sehr bunt gestrichen. Von lila, lindgrün, hellblau, tiefblau, orange, dunkelrot war alles vorhanden In den Gärten wachsen noch immer Bananenstauden (nicht in Töpfen). Die Vorgärten sind bunt und schön angelegt. In St. Louis wollten wir wie gewohnt nochmal bei Intermarche tanken. Der Supermarkt besass aber keine Tankstelle mehr. In Deutschland bemerkten wir dann, daß Diesel nicht mehr kostete, als in Frankreich in den Supermarkttankstellen. In Frankreich wurde der Dieselpreis um ca. 10 Cent pro Liter in den letzten 5 Wochen erhöht. In Deutschland wurde er um ca. 6 Cent billiger, als noch vor 5 Wochen in den Sommerferien. Die Grenze passierten wir bei Weil am Rhein. Wir fanden beide unseren Frankreichurlaub sehr schön. Wir werden wiederkommen. Es gibt noch so viele Gebiete, die wir nicht kennen. Die Menschen waren immer sehr nett und zuvorkommend. Sogar Jugendliche hatten ein Bon jour übrig, wenn man sie ansah.
Seaside Christmas Junk Journal by Rhonda Ellzey
vor 3 Tagen
Wenn ich das so lese, bekomme ich direkt wieder Fernweh. Ich bin gerne in Südfrankreich, meistens aber in einer anderen Ecke. Leider das letzte Mal in 2007.
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