Donnerstag, 22. Oktober 2009

Nordland 2009 - Von Sotkamo zum Inari-See

39. Tag Mittwoch, 17. Juni 2009

Abfahrt: Sotkamo, 9:00 Uhr
Ankunft: bei Taivalkoski, 15:00 Uhr
Tageskilometer: 207
Route: Str. 5/E63, Sotkamo – Alajärvi
Str. 897, Alajärvi – Näljänkä
Str. 800, Näljänkä - bei Kurtti
Übernachtung: bei Kurtti (nahe Taivalkoski) Parkplatz rechts am See
Wetter: bewölkt, 15 Grad

Heute hat es wenigstens nicht geregnet. Der Himmel war grau. Wir fuhren parallel zum Emäjoki, der sich vorübergehend in den Seitenjärvi verbreitert. Die ostfinnische Wald- und Seenlandschaft trägt bereits deutliche Züge der lappländischen Wildmark. Bereits ein paar Kilometer nördlich von Suomussalmi passierten die ersten Rentiere mit ihren jungen Kälbern die Straße.

Von nun an heißt es vorausschauend zu fahren. Ein paar Kilometer südlich von Taivalkoski fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz. Er liegt ein wenig über der Straße, eingerahmt von Bäumen an einem kleinen See. Zwei Badehütten sind auf dem Platz vorhanden.

40. Tag Donnerstag, 18. Juni 2009

Abfahrt: Kurtti, 9:00 Uhr
Ankunft: Lehtola, 14:45 Uhr
Tageskilometer: 185
Route: Str. 800, Kurtti – Taivalkoski
Str. 863, Taivalkoski – Posio
Str. 81, Posio – Perä-Posio
Str. 945, Perä-Posio – Lehtola
Besichtigungen Posio, Pentik-Museum
Übernachtung: Lehtola, Parkplatz zur Information am Polarkreis
Wetter: Regen, 9 Grad

Wieder ein grauer Tag. Ganze 9 Grad zeigt das Thermometer. In Taivalkoski haben wir sehr günstig Diesel getankt (94,4 Cent). Weiter ging es in nördlicher Richtung nach Lappland. Kurz vor Posio erreicht man die Grenze zu Lappland. Posio liegt sehr schön an mehreren Seen. Wäre das Wetter gut, könnte man sich an den Sandstränden dieser Seen erholen. Bei diesem Sauwetter zieht man sich lieber in warme Gebäude zurück. Wir suchten Pentik auf.

Dort gibt es ein wunderschönes Museum, in dem alte Radios, Geschirr, Wohnungseinrichtungen und diverse Gebrauchsgegenstände ausgestellt sind. Man darf das Museum kostenlos besichtigen. Bei einer Tasse Kaffee verging die Zeit wie im Flug. Wir beschlossen, noch ein Stückchen weiter Richtung Norden zu fahren. Die Strecke zeigte sich als sehr schön, obwohl sie leider größtenteils aus Schotter bestand. Sie war trotzdem gut zu befahren. Steigungen bis 15 Prozent machten die Piste abwechslungsreich. Obwohl man mitten durch die Waldeinsamkeit fährt, war außer einem einsamen Rentierbullen kein anderes Tier zu sichten. Die Straße war häufiger befahren, als wir erwartet hatten. In Lehtola am Polarkreis fanden wir einen schönen Stellplatz mit Blick auf einen See.

41. Tag Freitag, 19. Juni 2009

Abfahrt: Lehtola, 9:00 Uhr
Ankunft: Sodankylä, 11:15 Uhr
Tageskilometer: 137
Route: Str. 945, Lehtola – Kemijärvi
Str. 5, Kemijärvi - Sodankylä
Übernachtung: Sodankylä, Camping
Wetter: bewölkt, 15 Grad

Der Regen hat sich gottlob wieder verzogen. Die Landschaft am Kemijärvi ist so schön – noch schöner bestimmt bei Sonnenschein. Über Pelkoseniemi gings nach Sodankylä. Im Westen war der Pyhätunturi auszumachen. Wir machten einen kleinen Abstecher nach Vasaniemi. Dort trafen wir 1997 auf Hank Force. Er war Holzkünstler. Aus Amerika stammend war er mit einer Finnin verheiratet, die in Tampere lebt. Hank war damals schon krank und verstarb kurze Zeit später. Damals waren wir mit der Gruppe bei Hank. Er stellte uns seine Sauna zur Verfügung und räucherte uns Lachsforellen, die wir von einem Fischer vor Ort kauften. Hank hatte die besondere Gabe, in Baumwurzeln menschliche und tierische Motive zu sehen. So hat er Adam und Eva aus einer Wurzel geschaffen. Er hat sie nicht nachgearbeitet, nur sauber gemacht und ins rechte Licht gerückt. Hanks Sohn ist in New York ein ganz bekannter Fotograf.
In Sodankylä auf dem Campingplatz treffen sich wieder Wohnmobilianer aus allen Teilen Europas. Nach langer Zeit in der Einsamkeit ist es mal wieder eine Abwechslung.

42. Tag Samstag, 20. Juni 2009

Abfahrt: ---
Ankunft: ---
Tageskilometer: ---
Route: ---
Besichtigungen Sodankylä, Ort
Übernachtung: Sodankylä, Camping
Wetter: bewölkt, kalt 12 Grad

Heute ist im Ort überhaupt nichts geöffnet. Wegen Juhanni. Einige besoffene Gestalten treiben sich auf der Straße herum. Wir besichtigten die alte Holzkirche und spazierten durch den Ort. Wir blieben nicht lange, denn der Wind war eisig. Dann war Wäsche waschen angesagt. Nirgends kann man so günstig waschen wie in Sodankylä auf dem Campingplatz. Ein Waschgang mit Trockner kostet nur einen Euro. Das ist unschlagbar in ganz Skandinavien. Die Waschmaschinen werden nicht vom Campingplatz gestellt, sondern von der Stadt Sodankylä. Es kommen auch Leute vom Ort und waschen hier ihre Wäsche. Auf jeden Fall war der Andrang sehr groß.

43. Tag Sonntag, 21. Juni 2009

Abfahrt: ---
Ankunft: ---
Tageskilometer: ---
Route: ---
Übernachtung: Sodankylä, Campingplatz
Wetter: teils sonnig, teils wolkig, 15 Grad

Wir gönnen uns einen Ruhetag! Später am Nachmittag kreuzte Roteltours auf. Da hieß es, so schnell als möglich duschen. Auf dem Campingplatz gibt es nur zwei Duschen für Männer und zwei Duschen für die Frauen. Taucht Roteltours auf, ist immer gleich alles belegt. Ein Schweizer Nachbar meinte, wenn er auf so eine Art verreisen müsste, dann bliebe er lieber zu Hause. Ja, jedem wie es ihm gefällt.

44. Tag Montag, 22. Juni 2009

Abfahrt: Sodankylä, 9:00 Uhr
Ankunft: Sarviniemi, 16:30 Uhr
Tageskilometer: 211
Route: Str. 4/E 75, Sodankylä – Inari
Örtliche, Inari - Sarviniemi
Besichtigungen Kaunispää
Übernachtung: Sarviniemi, Parkplatz für Wanderung zur Pielppajärvenerämaakirrko
Wetter: sonnig, 22 Grad

Endlich ist es wieder sonnig und warm. Sommer in Lappland wie wir ihn kennen. In Sodankylä machten wir noch Besorgungen bevor wir auf der Rennstrecke zum Nordkapp Richtung Inari fuhren. Normalerweise benützen wir Nebenstraßen. Diese Strecke sind wir schon seit vielen Jahren nicht mehr gefahren – wir wollten einmal wieder zum Kaunispää. Vom Kaunispää hat man eine schöne Rundsicht über Lappland. Man kann bis auf den Gipfel des 438 m hohen Berges fahren. Schon wenige Meter abseits der Hauptstraße ändert sich die Landschaft. Es wachsen keine Bäume mehr. Auf dem Kaunispää genehmigten wir uns ein Mittagessen. Vom Restaurant aus kann man windgeschützt die schöne Umgebung genießen. Später fuhren wir weiter über Ivalo nach Inari. Immer wieder konnte man Blicke über den größten See Nordskandinaviens erhaschen. In Inari sind sämtliche Parkplätze für Wohnmobile zum Übernachten gesperrt. Wir waren schon früher oft in Sarviniemi bei Helena. Auf dem Weg zu ihr befindet sich der Parkplatz für die Wanderer zur Pielppajärvenerämaakirkko. Franz wanderte die 4,5 km bis zur Kirche und wieder zurück. Wunderschöne Fotos sind dabei entstanden. Die Kirche steht ca. 6 km von Inari entfernt mitten in der Wildnis. Dorthin kommt man nur zu Fuß und per Flugzeug. Sie war die erste Kirche der Gemeinde Inari und wurde 1647 inPielpajärvi erbaut. In alten Zeiten befanden sich dort eine große Anzahl kleiner Hütten für die zum Gottesdienst zusammenkommenden Gemeindemitglieder.

Auf dem Feld vor der Kirche kann man noch den Platz des Pfarrhauses sehen. Der Pfarrer und seine Familie wohnten hier in den Jahren 1838 bis 1887. In dieser Kirche wird nur noch am Johannistag ein Gottesdienst abgehalten.

Die Weiterreise führt uns ins norwegische Alta!

Bis dahin

Heidi

1 Kommentar:

  1. sag mal was meinst du mit "Rennstrecke zum Nordkap", sagst du das wegen der vielen touristen oder war da wirklich eine rennstrecke?
    ich frage, weil ja hm, weiss nicht mehr so genau wo das ist, wohl nördlich von revaniemi und südlich von Ivalo auf jeden Fall... die Strasse ja sehr, sehr breit wird. doch ich denke, das hat noch mit dem kalten krieg zu tun und war als Landebahn gedacht, oder? weisst du irgendwas darüber?

    ist jedenfalls schön, deinen blog hier zu sehen, tolle Bilder und tolle Geschichten! Ich kenne die gegend auch gut (nordfinnland)aber wir fahren in der Regel immer so 1000 km am tag und da hat man natürlich nicht die zeit wie ihr überall rumzuschauen und somit finde ich es wundervoll deinen Blog zu sehen!

    liebe grüsse aus DK von Sarah sofia

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