45. Tag Dienstag, 23. Juni 2009
Abfahrt: Sarviniemi, 9:00 Uhr
Ankunft: Kaamanen, 13:30 Uhr
Tageskilometer: 32
Route: örtliche, Sarviniemi – Inari
Str. 4/E75, Inari -Kaamanen
Besichtigungen Inari, Ort
Übernachtung: Kaamanen, bei Holger
Wetter: sonnig, 22 Grad
Morgens fuhren wir zurück nach Inari. In der Tourist-Info konnten wir das Internet benutzen. Für 15 Minuten bezahlten wir 2 Euro. Im Café gab`s Munkkis. Als wir auf dem Parkplatz hinter dem Supermarkt parkten, sahen wir die vielen Wohnmobilianer, die dort über Nacht standen. Ach, wie komfortabel standen wir letzte Nacht. Kein Womo und kein Mensch weit und breit. Nur Wildnis. Vom Bett aus konnten wir die Mitternachtssonne sehen. Das ist Luxus. Man gönnt sich ja sonst nichts. Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Kaamanen zu Holger und Gisela. Holger war zu Hause, Gisela und Sohn Jan, der hier einen Teil seines Urlaubes verbringt, waren mit dem Rad unterwegs. Fährt man auf das Grundstück, blickt man auf die schönen Blumenbeete, die rund ums Haus angelegt sind. Der Islandmohn blüht in kräftigem Gelb und Orange. Dazwischen Geißbart, Schlüsselblumen und Trollblumen. Rittersporn, Akelei, Lilien und Eisenhut gesellen sich dazu. Lange dauert es nicht mehr, bis diese Stauden blühen. Auf dem Hof steht ein kleines Gewächshaus, in dem Gisela Salat, Gurken und Dill angebaut hat. Da die Sonne Tag und Nacht scheint, müssen nachts die Pflänzchen verdunkelt werden. Gisela und Holger probieren es in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Anbau von Kartoffeln. Spinat konnte schon geerntet werden. Man bedenke, wo man sich befindet. Im hohen Norden Lapplands wächst so einiges. Holger hat viele alte Schätze im Garten stehen. Darunter befindet sich das Holzgestänge eines Lavu`s. Und das ist schon mehrere Jahrzehnte alt. Dann findet man noch eine alte Wäschemangel, eine alte, schon rostige Egge und noch viele, viele Schilder. Holger sammelt Schilder aller Art.
Am Abend wurde am Ufer des Kaamanenjoki gegrillt. Welch eine Idylle. Schöner kann man einen Abend in Lappland nicht verbringen. Auf dem Fluss waren hin und wieder Boote unterwegs. In der Luft konnte man eine balzende Bekasine hören. Holger nannte den Vogel „Sexprotz“, weil er mit seinem Gehabe immer auf der Suche nach einer Vogelfrau ist. Schon spät am Abend kam ein Schneehase auf das Grundstück. Die Gima verfolgte vom Wohnmobil aus ganz interessiert den Hasen. Erst kam der junge Schneehase und setzte sich an den Drahtzaun gleich vor dem Wohnmobil. Eine ganze Weile später kam die Mutter des Kleinen Häschens. Der Schneehase ist im Sommer graubraun gefärbt und hat riesige Hinterläufe. Als sich der kleine Hase putzte, konnte man die großen Pfoten bewundern. Ganz so scheu sind die beiden Wildtiere gar nicht. Gisela erzählte uns, dass die beiden jeden Abend auf das Grundstück kommen.
46. Tag Mittwoch, 24. Juni 2009
Abfahrt: ---
Ankunft: ---
Tageskilometer: ---
Route: ---
Übernachtung: Kaamanen, bei Holger und Gisela
Wetter: sonnig,
Heute war ich um sechs Uhr schon sowas von ausgeschlafen. Neugierig betrachtete ich die Fotos auf dem PC, die ich in der letzen Nacht (wenn man das so sagen kann) von den Schneehasen gemacht hatte. Die Fotoübertragung, -bearbeitung und –beschriftung nimmt jeden Tag ca. 2 Stunden in Anspruch. Außerdem haben Holger und Jan extra einen Hotspot für mich eingerichtet. Sind das nicht Freunde? Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Dafür kann man gar nicht genug danken. Ganz komfortabel kann ich nun vom Wohnmobil aus mit meinem Laptop ins Internet. Hier im Norden Finnlands hat man Internet über das Handy. Festnetzte gibt es kaum mehr. Die Reparaturen nach einem strengen Winter oder nach Sturm wären viel zu teuer. So muss man für einen Festnetzanschluss hier in Finnland mehr bezahlen als für ein Handy.
Heute frühstückten wir in der mückengeschützten Laube am Fluss. Dieser Ausblick fasziniert mich immer wieder. Vom Küchenfenster aus hat man auch denselben Blick auf Fluss und Wildnis – da macht das Geschirrwaschen fast noch Spaß.
47. Tag Donnerstag, 25. Juni 2009
Abfahrt: Kaamanen, 7:45 Uhr
Ankunft: Alta, 17:00 Uhr
Tageskilometer: 315
Route: Str.4 / E 75, Kaamanen – Karigasniemi
RV 92, Karasjok – Richtung Kautokeino bis
RV 93, - Alta
E 6, Alta - Skytebana
Besichtigungen Finnmarksvidda
Übernachtung: bei Alta, Parkplatz an der Skytebana
Wetter: bewölkt, 19 Grad
Heute hatten wir einen langen Fahrtag. Nicht nur, weil wir früh in Finnland gestartet sind, sondern auch, weil die Uhr eine Stunde zurück gestellt werden musste. Durch Finnland auf der Rennstrecke zum Nordkap war zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Verkehr. Die Touristen schlafen anscheinend noch um diese Zeit. In Karigasniemi haben wir noch einmal Diesel getankt – in Finnland ist er um einiges billiger als in Norwegen. In Karasjok haben wir Norwegische Kronen vom Bankautomaten geholt. Nun geht die ewige Umrechnerei wieder los. Wie praktisch ist es, wenn man im Ausland auch in Euro bezahlen kann. Man hat gleich einen Überblick, wie teuer oder billig es im jeweiligen Land ist.
Die Strecke über die Finnmarksvidda Richtung Kautokeino führt zunächst entlang des Karasjokka. Der Karasjokka ist ein Fluss mit schönen Sandstränden.
Bei Suosjavvre kennzeichnen Hochmoore, Teiche und Seen die Umgebung. Bei Mazé sollte in den 1970ern Jahren ein Wasserkraftwerk gebaut werden. Damals gab es große Demonstrationen. Zum einen, weil der Altaelven einer der besten Lachsflüsse der Welt ist und zum anderen, weil die Dörfer im Talgrund des Alta dem Projekt zum Opfer gefallen wäre. Dies wurde erfolgreich verhindert. Bei Alta fanden wir einen Stellplatz für die Nacht auf dem Parkplatz für die Skytebana.
48. Tag Freitag, 26. Juni 2009
Abfahrt: Alta, 8:00 Uhr
Ankunft: Sörstraumen 16:30 Uhr
Tageskilometer: 215
Route: E6, Alta – Langfjordbotn
RV 822, Langfjordbotn – Öksfjordhamn – Langfjordbotn
E6, Langfjordbotn – Alteidet
Örtliche, Alteidet – Joekelfjordeidet – Alteidet
E6, Alteidet - Sörstraumen
Besichtigungen Oeksfjordjoekel
Übernachtung: Sörstraumen, Stellplatz
Wetter: sonnig, 18 Grad
Trotz der Nähe unseres Übernachtungsplatzes zur E6 war die Nacht sehr ruhig. Wegen der Zeitumstellung waren wir heute schon sehr früh unterwegs. Wir nahmen die E6 in südlicher Richtung unter die Räder. Seit drei Jahren waren wir nicht mehr in Norwegen unterwegs. Damals war die Straße noch sehr schlecht und schmal und es mangelte an Parkplätzen. Nun ist alles perfekt. Es gibt auch viele Entsorgungsstationen und Stellplätze für Wohnmobile an der Strecke. Bald erreicht man Kåfjord. Am Ortseingang steht die Kirche nach englischem Vorbild. Hier in der Nähe wurde die „Tirpitz“ von den Engländern im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt.
Der Langfjorden lag im schönsten blau zwischen bewaldeten Hängen, im Hintergrund glitzerten Schneefelder in der Sonne.
Von Langfjordbotn aus geht es weiter auf der E 6, die sich durch ein Trogtal zum Kvænangen hinüberwindet. Hier verläuft die Grenze zwischen den Provinzen Finnmark und Troms.
Kurz vor Alteidet bogen wir nach rechts ab. Eine Stichstrasse führtt zum Jøkelfjord. Der Gletscher kalbte noch vor einigen Jahren in den Fjord. Nun hat er sich weit zurückgezogen. Reste aus der Vergangenheit kann man hier bestaunen, wenn der 46 qkm große Gletscher „kalbt“ und sein tausendjähriges Eis in den Jøkelfjord wirft. Nach der Kaffeepause beschlossen wir, doch noch zum Stellplatz am Sørstraumen zu fahren. In Burfjord versorgten wir uns mit frischen Lebensmitteln. Wir staunten nicht schlecht - Norwegen ist ganz schön teuer. Dann geht es durch das erst bewaldete, dann kahle Badderdal hinauf zu einer Paßhöhe von 269 m Höhe, dann wieder kurvenreich zum Sørstraumen hinunter. Der weit ins Bergland reichende Meeresarm wird von der Sørstraumenbrücke überquert.
Am Sørstraumen bot sich das alte Bild. Der Stellplatz ist vollgestellt mit „Angeltouristen“. Die Fischer fahren für drei bis vier Monate auf der E 6 zum Sørstraumen mit Kühltruhen, gefüllt mit heimischen Lebensmitteln. Zurück geht es dann wieder auf dem schnellsten Weg mit prall gefüllten Gefriertruhen – alles selbstgeangelter Fisch. Eine Familie kann so viel Fisch gar nicht innerhalb von 9 Monaten essen. Was geschieht mit dem Fisch? Es war schon gegen 22 Uhr, als uns ein freundlicher Pole zwei Dorsche schenkte. Franz filetierte sie gleich noch.
Tromsö und Sommaröya sind unser nächstes Ziel. Bis demnächst
heidi
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