Mittwoch, 27. Mai 2009

Nordland-Reise 2009, Teil 4 - Polen

12. Tag Donnerstag, 21.05.2009

Abfahrt: Krakau, 8:15 Uhr
Ankunft: Lublin, 14:00 Uhr
Tageskilometer: 272
Route: N 79, Krakau – Sandomierz
N 777, Sandomierz – Annapol
N 19, Annapol – Zemborzyce Gorne
Örtliche, Zemborzyce Gorne – Zemborzyce See
Übernachtung: Lublin, Camping Marina
Wetter: sonnig, 27 Grad, sehr schwül

Krakau ist so eine schöne Stadt, schweren Herzen verliessen wir sie wieder. So Gott will, kommen wir bestimmt wieder – habe ja so viel noch nicht gesehen.
Unser Ziel war heute Lublin. Über Nowa Huta, dem nicht so schönen Stadtteil Krakaus ging es auf stellenweise schlechter Straße Richtung Sandomierz. Sandomierz liegt sehr schön. Die Stadt und die Burg thronen über der flachen Umgebung. In der Umgebung Sandomierz wird Obst und Gemüse angebaut. Die ersten Kirschen leuchten schon rot von den Bäumen. Überall an der Straße wurden Erdbeeren verkauft. Auf halber Strecke nach Sandomierz kamen wir in einen Stau. Ein Kleinlaster war über die Gegenfahrbahn in die Böschung gefahren und brannte aus. Die Feuerwehr hatte den Brand aber bald gelöscht. Von Sandomierz aus ging es auf der Hauptstraße nach Lublin. Man glaubt gar nicht, wie viele Leute in Polen wohnen. Ständig durchfährt man Dörfer. Heute ist Himmelfahrt. Eigentlich denkt man wenn man an Polen denkt, dass hier alle Leute sehr gläubig sind. Trotzdem wird an einem solchen Tag auch gearbeitet und die Geschäfte haben auch geöffnet. Vatertag scheint es nicht zu geben, jedenfalls haben wir keine „besoffenen und feiernden“ Väter gesehen. Am frühen Nachmittag sind wir in Lublin auf dem Campingplatz eingetroffen. Der Campingplatz liegt südlich der Stadt am Zemborzyce-See.

Dort ist es sehr schön. Auf der Badewiese tummeln sich die jungen Leute, auf dem See wird gesegelt und einige Angler versuchen ihr Glück.

Heute ist es so schwül, da macht es nicht gerade Spaß, sich allzu sehr zu bewegen. Außerdem sind wir vom Pflastertreten der letzten Tage noch ganz schön geschafft. Deshalb war heute Nachmittag faulenzen angesagt. Später kam noch ein Wohnmobil auf den Platz. Ein Ehepaar aus Finnland ist auf dem Weg nach Kroatien. Sie haben schon eine ganz schön lange Reise hinter sich. Die beiden wohnen in Rovaniemi am Polarkreis. So ist es halt, die Finnen machen Urlaub im Süden und uns zieht es in den hohen Norden.

13. Tag Freitag, 22. Mai 2009

Abfahrt: Lublin, 8:00 Uhr
Ankunft: Wigry, 17:00 Uhr
Tageskilometer: 399
Route: N 19, Lublin – Bialystok
E 67, Bialystok – Suwalki
N 653, Suwalki - Wigri
Übernachtung: Wigry, Camping
Wetter: etwas Regen, 23 Grad

Heute war ein superschöner Fahrtag. Alles hat gepasst. Es war nicht so heiß wie gestern und die Straße war fast durchgehend neu und sehr gut befahrbar. Ein paar Baustellen, das war alles. Als wir vor drei Jahren diese Strecke gefahren sind, sah das noch ganz anders aus. Überall Spurrillen und sehr viele Ortsdurchfahrten.

Die Dörfer entlang der Straße waren kaum wiederzuerkennen. Alles schien rausgeputzt. Kein Dreck neben der Straße, die Grundstücke aufgeräumt und die Häuser in Ordnung gebracht. Ab Bielsk Podlaski änderte sich das Dorfbild. Viele orthodoxe Kirchen waren zu sehen, allerdings auch Prachtbauten der katholischen Kirche.

Vor den Holzhäusern standen am Straßenrand Bänke, auf dem meistens ältere Männer saßen. Auch die Störche waren wieder zu sehen. Sie brüteten auf ihren Eiern oder vielleicht hatten sie auch schon ausgebrütet. In Bielsk Podlaski waren wir Lebensmittel besorgen – im Kaufland. Das Angebot ist fast identisch – nur wesentlich preisgünstiger. Das kommt vielleicht daher, dass die Mieten niedriger sind und vor allem auch die Personalkosten. Uns hat es gefreut. Am späten Nachmittag kamen wir in Wigry am Campingplatz an, den wir schon von vor drei Jahren kannten. Gestern hatte es ein Unwetter, Wasser kam in die Stromleitungen. Wie gut, das wir autark sind, und nicht unbedingt Strom benötigen. Da das Gas für die Reise aber begrenzt ist, benutzen wir auf Campingplätzen schon lieber den Strom. Wir werden deshalb morgen weiter nach Litauen fahren – nicht nur wegen der „Stromanbindung“!


Heidi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen